Verlust stark verringert
ÖBB: "Sanierung auf Schiene"
Die defizitären Bundesbahnen machen Fortschritte auf ihrem Sanierungskurs. Der Verlust für das Jahr 2011 fällt deutlich geringer aus als erwartet, wie ÖBB-Chef Kern nun bekanntgab. Außerdem profitieren die ÖBB derzeit von den hohen Spritpreisen, die immer mehr Menschen auf die Bahn umsteigen lassen.
8. April 2017, 21:58
Mittagsjournal, 14.4.2012
Produktivität stark gestiegen
Die ÖBB-Sanierung sei "auf Schiene", sagt ÖBB-Chef Christioan Kern. Nach einem Verlust von 330 Millionen Euro im Jahr 2010 beträgt das Minus 2011 nur mehr 28 Millionen Euro. Das sei halb so viel wie erwartet, sagt Kern, die Sparmaßnahmen hätten besser gegriffen als erwartet, vor allem hinsichtlich der Produktivität der Mitarbeiter, die in den letzten zwei Jahren um 20 Prozent gestiegen sei. Der Personalstand beträgt derzeit 42.000 Beschäftigte, um 2.600 weniger als im Jahr davor. Weitere Sanierungsmaßnahmen sind die Zusammenlegung von Abteilungen und der Aufschub von Tunnelprojekten.
Spritpreise gut für die Bahn
Zugleich soll das Angebot der ÖBB durch besseres Kundenservice gestärkt werden wie verbessertes Buchungssystem oder Drahtlos-Internet in den Zügen. In die Hände spielt der Bahn der stark gestiegene Spritpreis. Immer mehr steigen auf öffentliche Verkehrsmittel um. Die Konkurrenz durch die private "Westbahn" sehen die ÖBB als Ansporn.
Inseratenaffäre "Vergangenheit"
Gefragt nach Konsequenzen zur Inseratenaffäre sagt Kern, die ÖBB hätten ihre Compliance- also Antikorruptionsbestimmungen verschärft. Dazu habe auch die Abschaffung von Journalistenrabatten gehört. Politische Interventionen habe er noch nicht erlebt. Diese Diskussionen hätten nichts mit der ÖBB-Realität des Jahres 2012 zu tun, so Kern.