Reporterin berichtet aus Kampfzone
Keine Entspannung in Syrien
Die vom UNO-Vermittler Kofi Annan ausgehandelte Waffenruhe in Syrien ist mehr als brüchig, immer wieder kommt es zu neuen Kämpfen. Die UNO hat Militärbeobachter nach Syrien geschickt. Auch die österreichische Journalistin Petra Ramsauer hatte die Möglichkeit, sich im Ort Zabadani nahe der libanesischen Grenze ein Bild von der Lage zu machen.
27. April 2017, 15:40
Morgenjournal, 17.4.2012
Petra Ramsauer aus Syrien im Gespräch mit Christian Williwald
Verhaftungswelle
Nach heftigen Kämpfen vor einigen Tagen habe sich die Stadt Zabadani sehr ruhig gezeigt, so Ramsauer. In Gesprächen hätten Einwohner ihre große Angst vor Verhaftungen geschildert - zu Recht, wie sich herausstellte, denn wenig später gab es laut Oppositionellen eine große Verhaftungswelle.
Repression gegen Ärzte
Eine Ärztin bestätigte gegenüber Ramsauer das gnadenlos brutale Vorgehen des Regimes. Sie habe erklärt, keine Verletzten behandeln zu dürfen und auch kaum noch Medikamente zu haben. Mediziner, die Verwundete behandeln, würden sofort verhaftet.
Kein Vertrauen in Kofi-Annan-Plan
Ein dauerhafter Waffenstillstand scheint unter diesen Umständen fraglich. Die Opposition bringt auch dem Friedensplans von Kofi Annan wenig Vertrauen entgegen. Ihrer Ansicht nach dient er nur dazu, Baschar al-Assad an der Macht zu halten.