Streik gegen Vertragsänderung

Arbeitskampf auch bei Iberia

Ein Arbeitskonflikt zwischen Piloten und ihrer Airline beeinträchtigt auch in Spanien den Flugbetrieb. Zwei Mal pro Woche streiken die Iberia-Piloten: Sie vermuten hinter der Gründung einer neuen Fluglinie den Versuch, ihre Kollektivverträge außer Kraft zu setzen. Ein Iberia-Sprecher nennt die Pilotengehälter als Grund für die Verluste des Unternehmens.

Morgenjournal, 20.4.2012

Josef Manola berichtet aus Spanien.

Kürzung um 20 Prozent angepeilt

Nach Angaben des Sprechers verdienen Iberia-Piloten rund 200.000 Euro im Jahr. Die spanische Fluggesellschaft will die Gehälter nun um 20 Prozent kürzen. Damit sollten 62 Mio. Euro jährlich eingespart werden. Die Sparmaßnahme treffe nur die Piloten, versichert die Iberia-Leitung. Das seien "die einzigen Kollegen", mit denen in zweieinhalbjährigen Verhandlungen keine Einigung über einen Tarifvertrag habe erzielt werden können.

Protest gegen Billig-Tochter

Das Iberia-Management liegt mit ihren Piloten derzeit wegen der Gründung der Billig-Tochter Iberia Express im Streit. Iberia Express hat Ende März den Betrieb aufgenommen. Der Mutterkonzern will mit der neuen Tochter sein defizitäres Geschäft mit Kurz- und Mittelstreckenflügen sanieren und dort anderen Billigfliegern Konkurrenz machen. Aus Protest gegen die Neugründung von Iberia Express wollen die Piloten bis zum 20. Juli jeden Montag und Freitag der Arbeit fern bleiben. Bei einer ersten Protestwelle mit insgesamt zwölf Streiktagen hatte Iberia im Dezember rund ein Drittel aller Flüge streichen müssen, was das Unternehmen rund 36 Mio. Euro kostete. (TEext: APA, Red.)