Drei Jahrzehnte der Verhinderung

Spatenstich für Semmering-Bahntunnel

Nach 30 Jahren Streit und Verhinderung ist es so weit: In Gloggnitz in Niederösterreich wird der Spatenstich für den Semmering-Basistunnel vorgenommen. Damit wird ein Projekt Wirklichkeit, das Niederösterreich, insbesondere Landeshauptmann Erwin Pröll (ÖVP), drei Jahrzehnte lang verhindert hat.

Morgenjournal, 25.4.2012

Ellen Lemberger über die unendliche Geschichte Semmering-Basistunnel.

Geschichte der Verhinderung

1980 haben die ersten Vorplanungen begonnen, 1992 dann die ersten Bau-Vorarbeiten. Der niederösterreichische Landeshauptmann Erwin Pröll Pröll plädierte damals für den Ausbau anderer Bahnstrecken, den Semmering-Tunnel hielt er für sinnlos. In weiterer Folge hat das Land Niederösterreich den Tunnelbau jahrelang durch negative Naturschutzbescheide gestoppt, die der Verfassungsgerichtshof jeweils wieder aufgehoben hat. In der Steiermark hat das Landeshauptfrau Waltraud Klasnic, ebenfalls ÖVP, erzürnt. Sie hatte sich eine wirtschaftliche Belebung durch den Tunnel erhofft. 2004 beschließt die Landesregierung in Graz, den Bundesrechnungshof prüfen zu lassen. 2005 erklärt der damalige Bundeskanzler Wolfgang Schüssel (ÖVP) das bisherige Semmering-Basistunnel-Projekt für tot. Daraufhin wird ein neues Projekt erarbeitet, das sich auch Landeshauptmann Erwin Pröll unter Bedingungen vorstellen kann.

2024 in Betrieb

Am Mittwoch, 25.5.2012, findet schließlich der Spatenstich statt. Kosten wird der Semmering-Tunnel mehr als 3 Milliarden Euro, er wird zweiröhrig sein und die Trassen verlaufen anders als im alten Projekt geplant. In Betrieb gehen soll der Bahntunnel im Jahr 2024. Die Naturschutzorganisation "Alliance for Nature" bekämpft das Projekt allerdings weiterhin, noch ist auch in der Steiermark ein Teilverfahren offen.