Weiter Dutzende Tote täglich

Syrien: Zweifel an Erfolg der UNO-Beobachter

In Syrien wachsen die Zweifel an dem Erfolg des UNO-Einsatzes. Nach Angaben von syrischen Oppositionellen und Journalisten verstoßen die syrischen Sicherheitskräfte regelmäßig gegen die von Präsident Baschar al Assad versprochene Waffenruhe. Alleine in der Nacht auf Donnerstag sollen bei Attacken der Armee gegen die Bevölkerung mindestens 50 Menschen ums Leben gekommen sein.

Morgenjournal, 26.4.2012

Andauernder Beschuss

Mitten im Zentrum von Hama sei mit Granaten und Raketen auf Wohnhäuser geschossen worden, erzählen Augenzeugen. Dann habe es eine riesige Explosion gegeben. 50 bis 70 Menschen sollen dabei getötet worden sein, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. Die Anschläge in Hama sind nur einer von vielen Verstößen der syrischen Armee gegen die mit der UNO vereinbarte Waffenruhe. Auch in Duma, einem Vorort nordöstlich von Damaskus, würden bewaffnete Truppen das Gebiet kontrollieren, erzählt ein Ansässiger dem Fernsehsender CNN: "Sie haben die Straßen mit Panzern blockiert und sie beschießen die Stadt durchgehend." Allein am Montag sollen durch den Beschuss bis zu 40 Menschen getötet worden sein.

Nach Treffen mit Beobachtern erschossen

Besonders besorgniserregend ist die Kritik der syrischen Bevölkerung an den UNO-Beobachtern. Oppositionelle behaupten, dass in den Städten Hama und Duma 40 Menschen getötet worden seien, nachdem sie mit den internationalen Beobachtern gesprochen hätten: "Die Beobachter haben am Mittwoch einige Familien getroffen. Aber sie hatten schon zuvor Angst, erschossen zu werden, wenn sie weggehen und das ist auch passiert."

Noch mehr Beobachter?

Der UNO-Gesandte Kofi Annan zeigt sich entsetzt, UNO Botschafterin Susan Rice sagt: "Die Situation in Syrien und die Attacken auf die Befragten sind inakzeptabel und verwerflich, sollten sie wahr sein." Frankreich fordert jetzt, dass noch mehr Beobachter nach Syrien entsendet werden. Derzeit sind nur etwa 15 von den geplanten 300 UNO-Mitarbeitern in Syrien unterwegs. Sollte, das nicht bald passieren, so der französische Außenminister Alain Juppe, werde man eine Resolution vorschlagen, die auch den Weg zu Militäreinsätzen frei machen könnten