Magna International profitiert davon

Automobilindustrie gewinnt an Fahrt

Die globale Automobilindustrie gewinnt wieder an Fahrt, auch wenn nicht alle Konzerne gut unterwegs sind. Magna International hat als einer der weltweit wichtigsten Zulieferer davon profitiert. Das Unternehmen wächst schneller als der Markt. Zuletzt betrug der Gewinn etwa 800 Millionen Euro.

Morgenjournal, 28.4.2012

Magna-Vorstand Herbert Demel im Gespräch mit Volker Obermayr.

Wachstumspotenzial in Entwicklungsländern

Magna International ist dank der weltweit großen Autonachfrage auf Erfolgskurs. Im Zuge des Motorensymposiums in der Hofburg war Magna International Vorstand Herbert Demel in Wien. Der studierte Maschinenbauer war einst Chef von Audi sowie FIAT. Um weiter erfolgreich zu bleiben, wird Magna sein Engagement abseits der Hauptproduktionsländer USA, Japan und Deutschland forcieren. In Entwicklungsländern sieht Demel hohes Wachstumspotenzial, denn dort sei das Unternehmen unterproportional vertreten.

Auf kulturelle Eigenheiten einlassen

Als Zulieferbetrieb müsse man sich auf die kulturellen Eigenheiten der verschiedenen Länder einlassen, "aber wenn man lernt, sie zu verstehen, kann man sehr ordentlich mit ihnen umgehen", sagt Demel. China etwa beherrsche ein Viertel des Weltmarktes, man könne sich nicht aussuchen, ob man dort vertreten ist oder nicht. "Indien wird über kurz oder lang in die chinesischen Fußstapfen treten."

"Mit dem Markt floaten"

Der Automarkt in Europa ist zwar weitgehend gesättigt, Demel bezeichnet die Lage aber als ausgeglichen. "Es gibt ein 'mit dem Markt floaten'", es gelte das Produktportfolio zu optimieren und innovativ zu sein, aber es gebe kein unmittelbares Wachstums- oder Schrumpfungsziel.

Graz bleibt wichtiger Standort

Die Befürchtung, dass der wichtige Magna-Standort Graz künftig nur mehr für Forschung und Entwicklung zuständig sein könnte, und die Produktion in billigere Länder ausgelagert wird, teilt Demel nicht. "Ob Graz jemals wieder das Spitzenvolumen erreicht oder nicht, kann man sehr schwer vorhersagen. Aber den Pfad des Wachstums sieht man, und der sieht auch so aus, als würde er sich fortsetzen."