Österreichisches Protestsignal beschlossen

Regierung bleibt Fußball-EM in Ukraine fern

Österreichische Regierungspolitiker werden keine Spiele der Fußball-EM 2012 in der Ukraine besuchen, darauf hat sich der Ministerrat am Mittwoch verständigt. Der Boykott soll ein Signal gegen den Umgang der ukrainischen Justiz mit der Oppositionspolitikerin Julia Timoschenko sein.

Mittagsjournal, 2.5.2012

Solidarität mit Timoschenko

Außenminister Michael Spindelegger (ÖVP) nach dem Ministerrat: "Hier steht Politjustiz im Hintergrund, und das ist mit unseren Standards in Europa einfach unvereinbar." Es werde keinen österreichischen Regierungspolitiker geben, der an den Spielen teilnimmt, "das ist unser Zeichen der Solidarität mit Frau Timoschenko", hielt der Vizekanzler fest.

Signal der Besorgnis

Auch Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) sprach von einem "sichtbaren Signal", um die Besorgnis auszudrücken und erklärte, dass Österreich die deutsche Vorgangsweise unterstütze. Das Regierungsteam habe sich daher gegen einen Besuch ausgesprochen, einen formalen Beschluss brauche es hierfür nicht.

Kein Ersatz in Österreich

Sowohl Spindelegger als auch Sportminister Norbert Darabos (SPÖ) schlossen aus, dass die Spiele stattdessen in Österreich stattfinden. Dies wäre laut Spindelegger "unrealistisch", auch Darabos kann dem Vorschlag nichts abgewinnen und meinte das wäre organisatorisch unmöglich.

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