Vier Universitäten ziehen Bilanz

Ein Semester Studieneingangsphase

Seit Herbst 2011 gibt es für alle Studienrichtungen an österreichischen Universitäten verpflichtend die so genannte Studieneingangs- und Orientierungsphase. Vier Unis haben jetzt nach einem Semester STEOP Bilanz gezogen.

Studierende müssen Prüfungen absolvieren, die darüber entscheiden, ob sie weiterstudieren können oder ob sie für das jeweilige Studium dauerhaft gesperrt werden. Sowohl Studierendenvertreter, als auch Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle haben das Eingangssemester als unnötige Hürde kritisiert.

Durchwachsene Bilanz

An den Universitäten Wien, Linz, Innsbruck und Klagenfurt hat aber bis jetzt etwas mehr als die Hälfte der Studierenden die STEOP positiv absolviert. Der Rest hat das Probesemester negativ oder noch gar nicht abgeschlossen, schildert am Beispiel der Uni Innsbruck Vizerektor Roland Psenner.

Dort dürfen 51 Erstsemestrige das gewünschte Fach nie mehr belegen. In Wien sind bisher sogar 240 Personen dauerhaft gesperrt worden, an der Uni Klagenfurt eine Person. An der Uni Linz hat es noch gar keine Sperre gegeben.

Unterschiedliche Effekte

Den erhofften Effekt, dass die Studierenden mehr Prüfungen ablegen habe die neue Eingangsphase zumindest an den Unis Linz und Innsbruck nicht gebracht: Die Studierenden haben durch die STEOP im Schnitt nicht mehr Prüfungspunkte, kurz ECTS, absolviert.

Anders ist das an der Uni Wien. "Der Anteil der Studierenden, die mindestens 15 ECTS erbracht haben ist deutlich gestiegen. Das ist ein Indiz, dass die Studierenden hoch motiviert sind die Studieneingangsphase möglichst rasch zu absolvieren", sagt Christa Schnabl, Vizerektorin der Uni Wien.

Wird das Studium beschleunigt?

Aber hat die neue Eingangsphase, die ursprünglich als Orientierungshilfe für Studienbeginner gedacht war, dieses Ziel auch erreicht?

Nein, meinen seit Monaten die Studierendenvertreter. Ja, heißt es zumindest aus den Rektoraten von zwei Unis, nämlich Wien und Linz. In ihrer jetzigen Form soll die neue Studieneingangsphase per Gesetz aber ohnehin 2014 auslaufen.

Dann soll die alte Eingangsphase, wie es sie vor 2011 gab, wieder gelten. Und die war, was die Anzahl der erlaubten Prüfungsantritte betrifft, weniger streng.