Gemäßigte Islamisten nur auf Platz 3
Algerien: Präsidentenpartei siegt
Die Macht in Algerien bleibt auch nach der Parlamentswahl in der Hand der Nationalen Befreiungsfront (FLN) von Präsident Abdelaziz Bouteflika. Die FLN holte 220 von insgesamt 462 Sitzen im Parlament. Abgeschlagen bleiben die gemäßigten Islamisten.
8. April 2017, 21:58
Abendjournal, 11.05.2012
FLN kann weiterregieren
Die Grüne Allianz, ein Zusammenschluss von 3 gemäßigt islamistischen Parteien wäre gern die stärkste Partei im neuen algerischen Parlament geworden, und damit zu einer echten politischen Herausforderung der regierenden FLN und Präsident Abdelaziz Bouteflikas. Doch es ist anders gekommen. Die Allianz ist nicht stärker geworden, sondern schwächer. Und die regierende FLN steht besser da als zuvor und kann gemeinsam mit einem kleineren Büdnispartner weiterregieren, eine neue Verfassung schreiben und die wichtige Präsidentwahl in 2 Jahren zu ihren Gunsten vorbereiten.
Islamisten sprechen von Wahlbetrug
Die Islamisten werfen der FLN Wahlbetrug vor. Was sie nach der Bekanntgabe des Wahlergebnisses konkret an Protestmaßnahmen vorhaben, lassen sie im Moment aber offen. Politisch bleibt in Algerien also zumindest vorerst alles beim Alten und bei der FLN, die Algerien seit der Unabhängigkeit des Landes von Frankreich regiert. In der algerischen Bevölkerung gibt es zwar große Unzufriedenheit, aber viele haben es gestern vorgezogen, gar nicht zur Wahl zu gehen. Die offizielle Wahlbeteiligung: keine 43 Prozent.