Lufthansa-Chef zu "Herausforderung" AUA

Airlines auf Lobbying-Tour in Brüssel

Die großen Airlines Europa schlagen Alarm bei der Europäischen Kommission: Die nationalen Grenzen, die es im europäischen Luftraum nach wie vor gibt, würden immer mehr zur wirtschaftlichen Belastung für die im internationalen Konkurrenzkampf stehenden europäischen Luftlinien. Die Schwierigkeiten bei der Umstrukturierung der AUA sind nur eines der vielen Probleme.

Abendjournal, 24.5.2012

Aus Brüssel berichtet Raimund Löw.

Druck auf gemeinsamen Luftraum

Die vielen nationalen Grenzen in den Lüften, machen das Fliegen um Vieles teurer wie in den USA, wo es natürlich einen einzigen gemeinsamen Luftraum gibt. Nur im Schneckentempo bewege sich auch Europa in diese Richtung, weil die Nationalstaaten bremsen, klagt Lufthansachef Christoph Franz. Manche Länder seien in wenigen Minuten überflogen. Eine eigene Luftraumsicherung mache da keinen Sinn, so Franz.

Schmerzliche Umstrukturierung

Ein besonderer Dorn im Auge sind den Airlinechefs die neuen Klimaregeln in der EU, die auch die Luftfahrtindustrie zum Kauf von Verschmutzungsrechten verpflichtet. Weil die USA, Indien, China und Russland Sturm laufen, droht ein Handelskrieg mit schwerwiegenden Folgen. Den schmerzlichen Umstrukturierungsprozess den europäische Luftfahrtindustrie zur Zeit durchlebt, vergleicht der Lufthansachef mit einer Entwicklung in den USA, in dem viele Airlines nicht überlebt haben .

Herausforderung AUA

Ob es rückwirkend für die Lufthansa eine falsche Entscheidung war die AUA zu kaufen? Lufthansachef Christoph Franz verneint. Im Nachhinein habe man feststellen müssen, "dass sich sowohl das Marktumfeld als auch die Rahmenbedingungen als nicht richtig beziehungsweise nicht gut prognostizierbar herausgestellt haben. Aber das sind die unternehmerischen Herausforderungen und deswegen sind wir dabei, die AUA auf gesunde Füße zu stellen." Auf die Frage, ob die Gefahr besteht, dass die AUA verschwindet, wenn das nicht passiert, wollte Franz nichts sagen.