Betriebsversammlung bei der AUA

8. April 2017, 21:58

Appell an Regierungsmitglieder

Der Zwangsumstieg auf Tyrolean sei ein rechtlich unsicherer Crashkurs, so AUA-Bordbetriebsratschef Karl Minhard. Stattdessen solle das Unternehmen lieber das vom Bordpersonal geschnürte Sparpaket berücksichtigen. Doch dieses Paket ist dem Management nicht nachhaltig genug. Die Unternehmensführung bleibt daher beim Betriebsübergang auf die günstiger operierende Regionaltochter und lässt sich auch nicht davon beeindrucken, dass Betriebsrat und Gewerkschaft bereits Klagen auf den Weg gebracht haben und mit der Massenabwanderung von Piloten drohen. Bordbetriebsrat Minhard wandte sich deshalb am Donnerstag in einer Aussendung hilfesuchend an die öffentliche Hand: Wirtschafts- und Sozialminister sowie Wirtschaftskammer müssten sicherstellen, dass mit Dienstverträgen nicht verantwortungslos umgegangen werde, im Fall der AUA würden sie sich aber aus dieser Verantwortung heraushalten, so Minhard.

Vier Flüge fallen aus

Vor der Betriebsversammlung waren weder Betriebsrat, noch Vorstand oder Gewerkschaft zu einem Interview bereit. Wie lange die Betriebsversammlung am Flughafen Wien dauern wird, ist unklar. Sicher ist, dass es wegen der Betriebsversammlung zu einigen verspäteten Abflügen kommen wird, vier Flüge fallen gänzlich aus, nämlich je zwei Verbindungen zwischen Wien und Stuttgart sowie Wien und Bagdad. Die AUA betont aber, 99 Prozent der Flüge würden pünktlich durchgeführt, von Flugstreichungen betroffene Passagiere würden so rasch wie möglich umgebucht. Ob es auch am verlängerten Wochenende Verspätungen und Ausfälle gibt, ist noch unbekannt. Aus Unternehmenskreisen heißt es, das werde davon abhängen, wie aufgeheizt die Stimmung bei der Betriebsversammlung ist.