Frauenquote wirkt
Führende Frauen im Öffentlichen Dienst
Fast ein Drittel aller Führungspositionen im Öffentlichen Dienst ist mittlerweile mit Frauen besetzt. In den absoluten Top-Jobs sind im Öffentlichen Dienst demnach fast fünf Mal öfter Frauen zu finden als in der Privatwirtschaft.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal 30.5.2012
Gleichberechtigung in Führungsetagen
Was in der Privatwirtschaft nach wie vor Seltenheitswert hat, wird im Öffentlichen Dienst immer mehr umgesetzt. Rund 132.000 Beschäftigte gibt es in den Ministerien und allen dazugehörigen Stellen, wie etwa der Polizei oder den Bundesschulen. Der Anteil von Frauen von Führungspositionen betrug hier mit Ende 2011 knapp 32 Prozent. Das sind um vier Prozent mehr als noch vor fünf Jahren, sagt Beamtenministerin Gabriele Heinisch Hosek (SPÖ), die am Mittwoch einen aktuellen Bericht dazu vorstellt. Die Tatsache, dass im Bund, als größtem Arbeitgeber des Landes, ein Drittel der Führungspositionen mit Frauen besetzt sei mache sie stolz, sagt Heinisch-Hosek.
Auswirkungen der Frauenquote
Die Frauenquote im Öffentlichen Dienst ist mit Anfang des Jahres von 45 auf 50 Prozent erhöht worden. Bis die Hälfte aller Führungspositionen mit Frauen besetzt ist, müssen diese bei gleicher Qualifikation vorgezogen werden. Positive Auswirkungen der Quote sieht Heinsich-Hosek auch bei den absoluten Top-Jobs. Von der Sektionschefin bis zur Gruppenleiterinnen: In den vergangenen fünf Jahren sei der Frauenanteil von 15,8 auf über 23 Prozent angestiegen. War 2006 nicht einmal jeder sechste Spitzenposten mit einer Frau besetzt, so ist es jetzt schon fast jeder vierte.
Unterschiede in den Ministerien
In den Ministerien ist die Zahl der Frauen in Führungspositionen noch sehr unterschiedlich. Laut Heinisch-Hosek ist das traditionell männliche Verteidigungsministerium etwas schwerfällig was Reformen angeht. Im Bundeskanzleramt, dem Wissenschafts- und dem Gesundheitsministerium sind schon mehr als 40 Prozent der Führungspositionen mit Frauen besetzt.
Einmal mehr fordert Heinisch-Hosek eine Frauenquote auch in der Privatwirtschaft. Mit den Zahlen des aktuellen Berichts will die Ministerin der Privatwirtschaft die Angst vor der Quote nehmen. Die Privatwirtschaft solle jetzt endlich aufspringen, sagt Heinisch-Hosek. Denn dann könnte, laut der Ministerin, der Anteil von Frauen in Führungspositionen auch hier innerhalb von drei oder vier Jahren verdoppelt werden.