Übernahme gescheitert

Aus für Schlecker

Lange haben die mehr als 14.000 Mitarbeiter der Drogeriemarktkette in Deutschland um ihre Jobs gebangt. Seit Freitagnachmittag ist es traurige Gewissheit, dass die deutsche Kette zerschlagen wird. Für die Österreich-Tochter wird jetzt ein Käufer gesucht.

Abendjournal 1.6.2012

Aus Berlin, Maria Seifert

Schlecker zerschlagen

Nach Monate des Tauziehens ist am Freitag eine Entscheidung gefallen: der Schlecker-Konzern hat keinen neuen Investor gefunden und wird aufgelöst. Man erkenne keine Perspektive für die wirtschaftliche Fortführung des Konzerns, begründete der Gläubigerausschuss seine Entscheidung. Der Insolvenzbeauftragte Arndt Geiwitz bedauert das Ende des Konzerns und das Scheitern der letzten Rettungsaktion: " Die Angebote waren nicht akzeptabel, weil sie deutlich unter einer Zerschlagung lagen," sagt Geiwitz.

13.000 Kündigungen

Lediglich für 1100 beschäftigte der Filialen von "Ihr PLatz" wird es eine Lösung geben. Die mehr als 13000 Mitarbeiterinnen von Schlecker Deutschland werden bis Ende Juni ihre Kündigungen erhalten. Unterdessen werden immer mehr Details aus den Verhandlungen bekannt. Zum Beispiel ist der Milliardär und Karstadt-Retter Nicolas Berggruen bereits in der Nacht abgesprungen. Hauptgrund dafür seien die 4400 Kündigungsschutzklagen, die seit der Entlassung von 10.000 Beschäftigten im März anhängig sind. Die Entscheidung der Gläubiger müsse zur Kenntnis genommen werden, so Bundeskanzlerin Angela Merkel heute am Rande eines Treffens mit Russlands Präsident Wladimir Putin.

Schlecker Österreich sucht Käufer

Wie es mit dem Konzern in Österreich weitergehen soll, ist noch nicht klar. Sollte es der österreichischen Tochter ergehen wie dem deutschen Mutterkonzern, wäre die Situation laut AMS-Chef Johannes Kopf durchaus zu bewältigen. Durch die Verteilung auf ganz Österreich sei das AMS im Fall einer Zerschlagung des Konzerns gut vorbereitet, so Kopf. Derzeit wird ein Käufer für die rechtlich eigenständige Schlecker-Tochter gesucht. Von Seiten der Führung von Schlecker-Österreich heißt es, man sei bereits mit Interessenten im Gespräch.