Gesundheitsminister lässt nicht locker
Stöger will elektronische Gesundheitsakte
Mit der elektronischen Gesundheitsakte sollen künftig Befunde und gesundheitsrelevante Dokumente gespeichert werden. Entlassungsbriefe, Laborbefunde oder eine Medikamentenübersicht sollen laut Stöger von den ÄrztInnen abgerufen werden können. Das soll grundsätzlich für alle Patienten gelten.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal 1.6.2012
Übersicht über Untersuchungsergebnisse
Jede Patientin und jeder Patient soll in Zukunft über eine elektronische Gesundheitsakte verfügen. Nur jene, die ausdrücklich festhalten, nicht teilnehmen zu wollen, können die Akte verweigern.Die faktische Einwilligung erfolgt dann durch stecken der E-card. So will es jedenfalls Gesundheitsminister Alois Stöger. Mit der elektronischen Gesundheitsakte, hätte die Ärztin oder der Arzt dann Zugriff auf bisherige Befunde und Untersuchungsergebnisse. Trotz der Widerstände will der Gesundheitsminister Alois Stöger nicht locker lassen. Er meint sogar, dass die Ablehnung nicht mehr so stark sei. Laut Stöger würden die Patienten, die Vertreter der Pensionisten und teilweise auch die Parteien den Vorschlag begrüßen. Sogar viele Ärztinnen und Ärzte würde daran teilnehmen wollen.
Widerstand der Ärztekammer
Gerade in der Ärztekammer gibt es aber noch immer massiven Widerstand gegen die elektronische Gesundheitsakte. Vor allem wegen der derzeit laufenden Suche nach einem neuen Ärztekammer-Präsidenten. In den letzten Monaten, wäre es schwierig gewesen, sachlich zu informieren, gibt Alois Stöger zu. Nun erwarte er sich aber eine sachliche Diskussion, denn es gebe einige Änderungen, sagt Stöger. Etwa für Ärzte, die erst nach und nach verpflichtend teilnehmen sollen.
Daten können geheim gehalten werden
Verbesserungen seien nun auch beim Datenschutz und für Patienten geplant. Grundsätzlich werde zwar beibehalten, dass jede Patientin und jeder Patient automatische im System dabei wäre, außer man hält ausdrücklich fest, nicht teilnehmen zu wollen. Nun sei aber auch die Möglichkeit vorgesehen, nach einer Zeit aussteigen zu können. Auch kann festgelegt werden, bestimmte einzelne Befunde nicht im System zu speichern, sagt der Gesundheitsminister: "Es gibt spezielle Gesundheitsdaten, beispielsweise eine HIV-Infektion oder psychische Erkrankungen, die individuell geheim gehalten werden können," so Stöger.
Rasche Umsetzung
Mit der elektronischen Gesundheitsakte sollen künftig Befunde und gesundheitsrelevante Dokumente gespeichert und abrufbar sein. Etwa Entlassungsbriefe, Laborbefunde oder eine Medikamentenübersicht. Geht es nach dem Gesundheitsminister, soll sein Vorschlag nun rasch umgesetzt werden, wenn möglich noch dieses Jahr.