Nach Vorwürfen sexueller Gewalt

Priester weiter im Amt: Bischofskonferenz prüft

"Wir werden die Vorwürfe ernsthaft prüfen" - so reagiert die Bischofskonferenz auf die Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt, die der katholischen Kirche vorwirft, dass 40 Priester und Mitarbeiter nach wie vor im Dienst sind, obwohl ihnen sexuelle Gewalt vorgeworfen wird.

Abendjournal, 4.6.2012

Massive Vorwürfe

In der katholischen Kirche werde nach wie vor vertuscht, kritisiert Sepp Rothwangl, Obmann der Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt, viele Beschuldigte seien einfach nur versetzt worden. Die Betroffenen könnten nicht verstehen, warum die Kirche nicht reagiert und warum Kinder immer noch schutzlos ausgeliefert seien.

Kirche prüft bis Juli

Stimmt nicht, sagt der Medienreferent der Bischofskonferenz Paul Wuthe. Seit zwei Jahren sei der Umgang mit Tätern in der kirchlichen Rahmenordnung klar geregelt. Echte Täter dürften nicht mehr in der Kinder- oder Jugendpastorale eingesetzt werden.

Aber, sagt Wuthe, wenn ein Täter seine Strafe verbüßt und eine Therapie und ein kirchenrechtliches Verfahren hinter sich gebracht hat, könne es dennoch sein, dass er als Priester arbeitet – ohne Kinderkontakt. Man werde jedenfalls die Vorwürfe der Plattform prüfen und bis Ende Juli eine Stellungnahme abgeben.

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