Zu früh oder zu spät ...

Synkope

Sie ist der Feind der Marschmusik und eine Domäne des Jazz: die Synkope, eine Betonungsverschiebung, die natürlich schon lange vor dem Jazz gebräuchlich war.

Die Synkope irritiert den Takt, den gleichmäßigen Grundschlag, sie kommt zu früh oder zu spät, sie erzeugt swing oder rhythmische Spannung.

In seinem berühmten Pamphlet gegen den Jazz schreibt Theodor W. Adorno 1936, dass die Synkope des Jazz das Grundmetrum nicht zu brechen vermag, darum sein sie der Marschmusik verwandt. Aber wenn alle Musik mit einem gleichmäßigen Grundschlag Marschmusik wäre, dann bestünde fast die ganze Musikgeschichte bis zum 20.Jahrhundert mehr oder weniger aus Marschmusik. Vielleicht eine etwas enge Sicht des Philosophen.

Gottfried Rabl - Dirigent

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