EU gegen Menschenhandel

Mehr als 20 Millionen Menschen weltweit dürften Opfer von Menschenhändlern sein. Das schätzt die internationale Arbeitsorganisation. Die EU will dem Menschenhandel jetzt verstärkt den Kampf ansagen.

Abendjournal, 19.6.2012

Hunderttausende betroffen

Verkauft zur Zwangsarbeit und Prostitution, abgerichtet zum Betteln und Stehlen. Für 20.000 Euro werden Kinder an Banden verkauft, für die sie dann den Preis auf der Straße zurückverdienen müssen, weiß Interpol. Mehrere hunderttausend Menschen werden in der EU jedes Jahr Opfer von Menschenhandel, sagt EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström: Sie arbeiten auf der Straße, haben heute vielleicht Ihr Essen gekocht, werden zum Sex gezwungen und bauen unsere Häuser.

EU sagt dem Kampf an

Die EU will den Kampf gegen die Menschenhändler verstärken. Alle Länder sollen Spezialeinheiten einrichten und den Datenaustausch untereinander verbessern. Ganz oben auf dem Maßnahmenkatalog steht der Schutz der Opfer, die schnell Hilfe bekommen sollen. Ihre Aussagen sind oft die einzigen Beweise gegen die Banden, an die die Behörden nur schwer herankommen. Die Zahl der Verurteilungen wegen Menschenhandel ist in den letzten Jahren zurückgegangen: Angesichts der Zahlen können wir nicht untätig bleiben. Wir wollen näher an den Punkt, an dem wir sagen können, dass Menschen nicht zu verkaufen sind.

Doch Menschenhandel ist ein einträgliches Geschäft. 25 Milliarden Euro sollen Verbrecherorganisationen damit jährlich verdienen - Tendenz steigend.

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