Sommerspiele Melk - die Päpstin

Den Reigen der Sommerfestivals in Niederösterreich eröffnen die Sommerspiele Melk. "Die Päpstin" steht dort heuer auf dem Spielplan - ein Bühnenstück nach dem gleichnamigen Bestseller-Roman von Donna W. Cross, die damit Ende der 1990er Jahre ein Millionenpublikum erreichte.

"Man kann gegen diese Kulisse nicht anspielen und man darf gegen diese Kulisse nicht anspielen", sagt Intendant Alexander Hauer. Die Kulisse ist das Weltkulturerbe Stift Melk, das am Hügel und beleuchtet, das stimmungsvolle Hintergrundbild liefert. Davor auf der 20 Meter breiten Bühne, die fast alle Theaterbühnen Österreichs in ihren Schatten stellt - werden jedes Jahr die ganz großen Mythen und Stoffe der Weltgeschichte abgehandelt.

Die Nibelungen oder Krieg und Frieden, Parzival oder König Artus. Heuer widmet man sich der Legende um jene junge Frau, deren Bildungsdrang und Ehrgeiz sie im 9. Jahrhundert dazu zwingt sich als Mann zu verkleiden, und die am Ende sogar auf den Papstthron gelangt. Die Rolle der Päpstin übernimmt Katharina Stemberger, die in Melk vor zehn Jahren die Heilige Johanna von Orleans verkörpert hat.

Das älteste Sommertheaterfestival Niederösterreichs

Die Sommerspiele Melk sind das älteste Sommertheaterfestival Niederösterreichs. Sie wurden 1961 von Helene Thimig gegründet, fanden lange Jahre im Stifthof statt und wurden über 30 Jahre lang von Peter Janisch geleitet. Unter der Intendanz Nikolaus Büchel machte Alexander Hauer seine ersten Regieerfahrungen und leitet das Festival nun seit zehn Jahren.

Mittlerweile spielt man in der überdachten Wachauarena am Fuße des Stiftberges - und steht in enger Verbindung mit der Bevölkerung der Region. Das hat auch geholfen, als die Sommerspiele vor drei Jahren auf Stadtsubventionen verzichten mussten und vor dem Aus standen.

Ein breites Spektrum

In Melk setzt man auf ein möglichst weites Spektrum an kultureller Sommerunterhaltung. Und so zeigt man neben den großen Mythen vor der schönen Kulisse, auch jährlich eine Musikrevue, die sich heuer nach den 1960er und 1970er Jahren unter dem Titel "Like a virgin" den 1980er Jahren widmet - und in der Nachwuchsschiene die kleine Dario Fo Produktion "Der zufällige Tod eines Anarchisten".