USA erlauben "HIV-Test für zu Hause"

Ein erster frei verkäuflicher "HIV-Test für zu Hause" ist in den USA von den Behörden zugelassen worden. Der Test funktioniert ähnlich einem Schwangerschaftstest und soll innerhalb 40 Minuten Klarheit darüber verschaffen, ob man infiziert ist oder nicht.

Mittagsjournal, 5.7.2012

Martina Großfurtner

Keine letzte Sicherheit

Bei dem HIV-Selbsttest wird ein Abstrich der Mundschleimhaut genommen. Klinische Studien haben ergeben, dass der Test 92 Prozent aller HIV-Erkrankungen erkennt. "Das heißt, falsche negative Ergebnisse bei HIV-Erkrankten sind bei jedem zwölften Test zu erwarten", teilte die US-Arznei- und Lebensmittelaufsicht FDA mit. Der Heimtest könne also keine letzte Sicherheit liefern, warnte die Behörde. Ein Arztbesuch bleibe erforderlich - vor allem dann, "wenn der letzte Kontakt (zu HIV-Infizierten) innerhalb der vorangegangenen drei Monate stattfand". Andersherum zeigt der Test nur bei jedem 5.000. gesunden Menschen fälschlicherweise ein positives HIV-Ergebnis an.

Um 20 Euro ab Oktober

US-Arznei- und Lebensmittelaufsicht und Hersteller sprechen dennoch von einem enormen Fortschritt bei der Erkennung des HI-Virus, das die Immunschwächekrankheit Aids auslöst. Das "OraQuick In-home" genannte Analysegerät soll im Oktober auf den Markt kommen und voraussichtlich weniger als umgerechnet 20 Euro kosten.

Das US-Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention schätzt, dass in den USA 1,2 Millionen Menschen mit dem HI-Virus infiziert sind. Jeder fünfte Träger des Virus soll sich dessen nicht bewusst sein