Syrien: Wikileaks will Dokumente veröffentlichen

Die Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlicht zwei Millionen E-Mails über die Machthaber in Syrien. Das kündigte Wikileaks am Donnerstag in London an. Unterdessen wollen die UNO-Militärbeobachter ihre Arbeit in Syrien wieder aufnehmen.

Abendjournal, 5.7.2012

"Peinliche" Dokumente

"Das Material ist peinlich für Syrien, aber auch für seine Gegner", heißt es in einer Mitteilung von Wikileaks-Gründer Assange. Es sei nicht so sehr für Schuldzuweisungen geeignet, sondern dafür, den Konflikt zu verstehen. Es gehe um elektronische Post von Politikern, Ministerien und nachgeordneten Behörden aus dem Zeitraum von 2006 bis 2012. Wikileaks arbeite bei der Veröffentlichung mit internationalen Medienorganisationen zusammen.

Dauerhafte Präsenz angestrebt

Unterdessen wollen die unbewaffneten UNO-Militärbeobachter in Syrien ihre Arbeit in der kommenden Woche wieder aufnehmen. Der Leiter der UNO-Mission, der norwegische General Robert Mood, sagte am Donnerstag in Damaskus, die Teams sollten dann wieder in acht Städten dauerhaft präsent sein. Der Einsatzplan hänge jedoch von der aktuellen Sicherheitslage ab und werde täglich überprüft, fügte er einschränkend hinzu. Die Konfliktparteien rief er auf, ihren Bekenntnissen zu einer Waffenruhe auch Taten folgen zu lassen.

Die 300 UNO-Beobachter hatten ihre Operationen wegen der gestiegenen Gefahr am 15. Juni unterbrochen. Ihr Mandat endet am 20. Juli. Mood hatte jedoch am Mittwoch erklärt, er vermute, dass sich die Vereinten Nationen auch über diesen Termin hinaus in Syrien engagieren wollten. (Text: APA, Red.)

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