Uni-Tests: 10.200 Bewerber für 1.530 Plätze

In Wien, Graz und Innsbruck treten heute tausende junge Menschen zu Aufnahme- bzw. Eignungstests an: 10.200 wollen an einer der drei Medizin-Unis studieren, doch die Studienplätze sind begrenzt.

Morgenjournal, 6.7.2012

Ein Siebentel kommt durch

Wer ab Herbst Medizin oder Zahnmedizin studieren will, muss sich heute in Wien, Graz oder Innsbruck diversen Tests stellen. Das Interesse ist groß: 5.400 Anmeldungen an der Medizin-Uni Wien, knapp 2.800 in Innsbruck, 2.000 in Graz - ausreichend Platz für die stundenlangen Tests bieten nur Messegelände Wien bzw. Innsbruck und in Graz die Stadthalle. Nur jeder/jede Siebente wird letztlich durchkommen und künftig studieren können, denn die Studienplätze sind an den drei Universitäten von vornherein auf wenige hundert begrenzt. Laut Gesetz müssen 75 Prozent der Plätze an Personen mit österreichischem Maturazeugnis vergeben werden.

Zeitgleich nach gleichem Prinzip

Die Aufnahmetests finden in allen drei Städten zeitgleich statt. Jene in Wien und Innsbruck funktionieren nach demselben Prinzip - einem Modell aus der Schweiz - und prüfen medizinisch-naturwissenschaftliches Verständnis, räumliches Vorstellungsvermögen, Interpretationen von Tabellen, etc.. Graz fragt nach Wissen in Biologie, Chemie, Physik und Mathematik sowie Textverständnis und die Einschätzung einer arzt-ähnlichen Situation.

Frauen benachteiligt?

Heuer neu an der MedUni Wien ist eine getrennte Auswertung für Frauen und Männer. Denn in den vergangenen Jahren waren Frauen bei bestimmten Aufgabenstellungen benachteiligt - das versucht Wien auszugleichen. Von der Wiener ÖH wurde das im Vorfeld als rechtswidrig kritisiert; die MedUni konterte, das ÖH-Gutachten sei von falschen Voraussetzungen ausgegangen. Dennoch arbeiten Wien, Innsbruck und Graz mittlerweile an einem neuen Eignungstest für das Medizinstudium - einem österreichweit einheitlichen und gender-gerechten.