Schweinefutter und Gentechnik

Mit dem Thema Schweinezucht begann die heutige Sitzung des Nationalrats. Umweltschützer und die Grünen fordern, dass die Schweinezucht auf gentechnikfreies Futter umgestellt wird. In einer Fragestunde musste Landwirtschaftsminister Nikolaus Berlakowich (ÖVP) dazu Stellung nehmen.

Mittagsjournal, 6.7.2012

Gentechnik trotz Gütesiegel

Mit einem Sack Schweinefutter auf der Schulter kommt der grüne Landwirtschaftssprecher Wolfgang Pirklhuber zum Rednerpult. Auf dem Sack steht, dass gentechnisch-verändertes Futtermittel enthalten ist. Dennoch sei dieses Futter für Schweine zugelassen, deren Fleisch dann mit dem bekannten und vielbeworbenen AMA-Gütesiegel verkauft werde. Das AMA-Gütesiegel steht für hohe Qualitätsstandards und Herkunft aus Österreich. Pirklhuber will von Berlakovich wissen, ob er sich dafür einsetzen wird, dass für alla AMA-Gütesiegelprodukte der Einsatz von gentechnisch veränderten Futtermitteln verboten wird.

Zu wenig gentechnikfreies Futter ?

Der Landwirtschaftsminister reagiert ausweichend. Zum einen sei kein Schweinebauer gezwungen, dieses Futtermittel zu kaufen. Zum anderen forciere Österreich den Anbau von gentechnikfreiem Soja: Österreich sei bereits hinter Frankreich und Italien an dritter Stelle beim Soja-Anbau. Die eigentliche Frage, nämlich nach dem AMA-Gütesiegel, beantwortet Berlakovich aber trotz Nachfrage nicht. Es gebe zusätzlich private Gütesiegel, die gentechnikfreie Produkte garantieren, sagt Berlakovich.

Die Zurückhaltung des Landwirtschaftsministers dürfte einen einfachen Grund haben: Es gibt derzeit einfach zu wenig gentechnikfreies Eiweißfutter, um die fünf Millionen Schweine zu versorgen, die derzeit in Österreich gezüchtet werden, heißt es in der Branche.