Deutsche Bank als "Kronzeugin"

Ein Thema, das die EU abseits der Schuldenkrise beschäftigt, ist der Skandal um Zinsmanipulationen durch Großbanken. Ein Dutzend Banken aus Europa, Japan und den USA sollen über Jahre Referenz-Zinssätze zu ihren Gunsten manipuliert haben. In den Skandal soll auch die Deutsche Bank verstrickt sein, sie hat am Wochenende bei der EU und in der Schweiz einen Kronzeugenstatus erwirkt.

Morgenjournal, 16.7.2012

Teure Folgen

Die Deutsche Bank hofft, dass sie eine geringere Strafe bekommt und dass ihr Ruf weniger leidet, wenn sie bei den Ermittlungen mithilft. Denn dass die Zinstricksereien teure Folgen haben können, zeigt das Beispiel der britischen Großbank Barclays, die zu 360 Millionen Euro Strafe verurteilt worden ist.

Nach dem Referenzzinssatz Libor richten sich weltweit viele Finanzprodukte. Die Banken haben den Libor manipuliert, um günstiger an frisches Geld zu kommen oder Handelsgewinne einzufahren. Das Problem ist die mangelnde Transparenz, denn der Libor beruht auf Werten, die die Banken selbst melden. Ob diese stimmen, ist schwierig zu überprüfen. Deshalb sind auch die Ermittlungen im Zinsskandal umfangreich und werden wohl noch lange dauern.

Noch ein Blick auf die neue Börsenwoche: Die Analysten erwarten, dass die Impulse vor allem aus den USA kommen, viele wichtige US-Firmen legen diese Woche Bilanz, etwa Microsoft und Coca Cola, außerdem präsentiert die US-Notenbank Fed ihren Halbjahresbericht.