Begas-Prüfung: Horrende Chef-Gehälter

Die Turbulenzen um den burgenländischen Gasversorger Begas reißen nicht ab. Nachdem die zwei ehemaligen Vorstände fristlos entlassen und eine Sonderprüfung veranlasst wurde, veröffentlicht das Nachrichtenmagazin "News" nun erste Ergebnisse dieser Prüfung. Demnach hat die Begas nicht nur mit hochriskanten Finanzgeschäften spekuliert, die beiden Vorstände seien auch fürstlich bezahlt worden.

Abendjournal, 18.7.2012

34.000 Euro monatlich

Laut News hat die Begas ihren Vorständen Traumgagen bezahlt: im Geschäftsjahr 2010/2011 dem SPÖ-nahen Rudolf Simandl 34.000 Euro pro Monat - und das bei einer 35 Stunden-Woche, seinem ÖVP-nahen Vize Reinhard Schweifer 23.000 - zum Vergleich: Landeshauptmann Niessl (SPÖ) muss mit 15.000 Euro auskommen. Außerdem sollen die beiden Privat-Fahrzeuge über die Begas verrechnet, einen Gas-Sondertarif in Anspruch genommen und soviel Kilometergeld kassiert haben, dass etwa Generaldirektor Simandl 422 Kilometer pro Tag hätte fahren müssen, damit das plausibel wäre, so der Wirtschaftsprüfer in seinem Bericht.

Handel mit Lebensversicherungen

Und: die Begas hat laut Bericht offenbar auch Offshore-Finanzgeschäfte abgewickelt und Lebensversicherungen von todkranken Amerikanern gekauft. Das Prinzip: die Menschen verkaufen ihre Polizzen, damit sie zu Geld kommen und sich ihre Behandlung leisten können, der Käufer zahlt die Prämie, solange der Versicherte noch lebt und kassiert nach dessen Tod die ganze Summe.

Selbstanzeige

Die Betroffenen und die Begas haben Selbstanzeige bei den Finanzbehörden erstattet, vom Aufsichtsratschef heißt es heute zu den Vorwürfen: man habe die ehemaligen Vorstände bereits entlassen und damit alle derzeit möglichen rechtlichen Schritte gesetzt, weitere Schritte könne es erst nach dem Endbericht geben. Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt ermittelt in dieser Causa, es gilt die Unschuldsvermutung.