Salzburg: "Zauberflöte" mit Harnoncourt

8. April 2017, 21:58

Immer wieder neue Zauberflöten

"Es wird nie eine endgültige Lösung der Fragen der Zauberflöte geben", sagt Nikolaus Harnoncourt, der in Salzburg am Pult seines Concentus musicus steht und für Mozarts "Zauberflöte" nach einigen Jahren Abwesenheit und auf Einladung seines Freundes und Weggefährten, des neuen Intendanten Alexander Pereira, wieder zu den Salzburger Festspielen zurückgekehrt ist, wo er immer wieder große Triumphe gefeiert hat.

Insgesamt hat Harnoncourt bereits drei Versionen der Zauberflöte gemacht. "Und ich hab immer das Gefühl gehabt, ich muss das noch einmal machen", so der Dirigent.

Wenn das Gute schlecht wird

Worum geht es für Nikolaus Harnoncourt in Mozarts "Zauberflöte", die ja in der Felsenreitschule schon viele große Aufführungen erlebt hat? "Es geht um alles", erklärt er, "es geht um die Eitelkeit des Guten, wenn das Gute zum Selbstzweck gemacht wird und man damit protzt. Es gibt - außer der totalen Einfachheit – überhaupt nichts, das nur positiv oder nur negativ wäre." In Bezug auf Ethik und Moral ist es das reichste Werk, das er kenne, betont Harnoncourt.

Ein Lieferwagen auf der Opernbühne

Markus Werba ist in der Rolle des Papageno zu sehen, der mit einem kleinen Lieferwagen die Vögel für die Königin der Nacht anliefert. Der Regisseur der neuen Salzburger Zauberflöte, Jens-Daniel Herzog, will vor allem die Geschichte unterhaltsam und plastisch erzählen und hat dabei viel in den Gesprächen mit Nikolaus Harnoncourt gelernt: "Er hat mir sein ganzes Wissen zur Verfügung gestellt und ich konnte mit den Hinweisen viel machen."

Man darf also gespannt sein wie die Zusammenarbeit zwischen Herzog und Harnoncourt ausgeht und ob der Dirigent Nikolaus Harnoncourt in seinem vierten Anlauf zur "Zauberflöte" dem Werk Mozarts neue Facetten abringt. Zu hören ist diese neue Zauberflöte aus Salzburg jedenfalls schon Freitagabend live auf Ö1.