"Curiosity" erfolgreich auf Mars gelandet

Um 7:31 Uhr unserer Zeit ging ein Aufatmen durch das NASA-Kontrollzentrum im kalifornischen Pasadena. Das Roboterfahrzeug "Curiosity" landete nach acht Monaten Flug sanft auf dem Mars. Der Roboter soll nun zwei Jahre lang nach Spuren von Leben auf dem Roten Planeten suchen. Die Hoffnungen sind groß.

Mittagsjournal, 6.8.2012

Eva Maria-Fohn im Gespräch mit Guido Meyer

Jubel nach Anspannung

Jubel nach sieben Minuten heftiger Anspannung: Fast auf die Sekunde genau ist der US-Roboter "Curiosity" am Montagmorgen auf dem Mars gelandet. Als kurz nach 07:31 Uhr MESZ die frohe Botschaft verkündet wurde, herrschte in der NASA-Missionskontrolle in Pasadena Partystimmung - das 2,5 Milliarden Dollar-Projekt zur Erforschung des Roten Planeten hat seine vielleicht größte Hürde genommen.

Der 900 Kilo schwere Erkundungsroboter mit den Ausmaßen eines PKW hatte zuvor ein erstes Signal abgesetzt, das die Einleitung der vollautomatischen Landeprozedur vor dem Eintritt in die Atmosphäre ankündigte. In den folgenden sieben Minuten verfolgten die rund 150 NASA-Ingenieure im Jet Propulsion Laboratory im kalifornischen Pasadena weitgehend machtlos auf ihren Bildschirmen die komplizierte Landung.

"Wie eine Pistolenkugel"

Die Nervosität bei den Beobachtern war groß, "ein Krimi ist nichts dagegen", sagt der Wissenschaftsjournalist und Raumfahrtexperte Guido Meyer. Er vergleicht die Landung mit einer Pistolenkugel, die mit 20.000 Stundenkilometern auf den Mars zufliegt. "Zuerst trifft sie auf die obersten Schichten der Atmosphäre, und wird dann binnen weniger Minuten herunter gebremst, das ist sehr heikel. Zuerst kommt der größte jemals gebaute Überschallfallschirm zum Einsatz, und dann zünden die Bremstriebwerke."

"Aufsetzen bestätigt", heißt es dann kurz nach 7:31 Uhr aus der NASA-Missionskontrolle. "Oh mein Gott, wir haben die Räder auf dem Mars!" Nach wenigen Minuten trafen bereits die ersten Schwarzweißbilder ein, auf denen ein Marskrater und der Horizont zu sehen sind.

Suche nach Leben kann beginnen

Ob die Mission zu einer Sternstunde für die US-Raumfahrt wird, kann wohl noch nicht beurteilt werden, die Hoffnungen sind aber groß. US-Präsident Barack Obama hat sich bereits zu Wort gemeldet und von einer beispiellosen Leistung der Technologie und von Nationalstolz gesprochen.

"Curiosity" ist der teuerste und ausgefeilteste Roboter, der je für die Erforschung eines anderen Planeten gebaut wurde. Die Wissenschaft verspricht sich von der auf zwei Jahre angelegten Mission Informationen darüber, dass es einmal Leben auf dem Mars gegeben haben könnte.

Laut Meyer wird die Sonde vor allem nach Hinweisen auf Wasser suchen, etwa in früheren Flussläufen oder Kratern. Sollte sich die Hoffnung der Wissenschaftler erfüllen, dann wäre das ein Hinweis darauf, dass es auch auf vielen anderen Exoplaneten Leben geben könnte, sagt Meyer.