"Der Bauer als Millionär" als Puppenthater

Das Figuren- und Puppentheater hat bei den Salzburger Festspielen bisher keine große Rolle gespielt, sieht man von einigen wenigen Kooperationen mit dem berühmten Salzburger Marionettentheater ab. Der Schauspielchef der Salzburger Festspiele Sven-Eric Bechtolf will das nun ändern und jedes Jahr neues Figurentheater bringen. Heuer ist das die Truppe "Thalias Kompagnons" aus Nürnberg, die heute abend Ferdinand Raimunds "Der Bauer als Millionär" ins Schauspielhaus bringt.

Morgenjournal, 7.8.2012

Eine Livemusikband, Holz und Handpuppen, von Puppenspielern geführt, die ganzkörperlich mitagieren und eine Leinwand, auf die die Akteure immer wieder die unterschiedlichsten Kulissen und Erscheinungen projizieren wie eben die Geister und Feen, die im "Bauer als Millionär" von Raimund so wichtig sind.

Als Sven-Eric Bechtolf die Truppe "Thalias Kompagnons" in Nürnberg besuchte, hatte er die Idee, Ihnen eine Raimund-Aufführung bei den Salzburger Festspielen anzubieten, denn dass es bei ihm Figurentheater geben müsse, das stand für ihn fest.

Ein Auftragswerk der Festspiele

Joachim Torbahn und Tristan Vogt heißen die beiden Köpfe von Thalias Kompagnons, die es seit zwanzig Jahren mit Unterstützung der Stadt Nürnberg und des Landes Bayern gibt. Torbahn ist ausgebildeter Bühnenbildner, Vogt, der leidenschaftliche Puppenspieler, Autodidakt.

Mit ihren Produktionen der "Zauberflöte", von Wagners Ring, oder einer Version von Shakespeares "Macbeth" touren sie durch die ganze Welt, auch mit der Aufführung von "Kafkas Schloß", die am 19. August als Gastspiel bei den Salzburger Festspielen zu sehen ist. Der "Bauer als Millionär" ist ein Auftragswerk der Festspiele, den von allein hätten sich die beiden Künstler nicht mit Raimund beschäftigt.

Ideal für ein Figurentheater

Insgesamt freuen sich Thalias Kompagnons natürlich, dass ihre Truppe durch die Einladung zu den Salzburger Festspielen noch größere Aufmerksamkeit bekommt.

Raimunds Bauer als Millionär mit seiner naiven Komik und seiner Melancholie und Weisheit scheint für das Figurentheater der Nürnberger Truppe geradezu ideal und sie haben das Zaubermärchen sehr tief verstanden, auch wenn bisweilen schwäbisch und hessisch gesprochen wird, aber auch der österreichische Dialekt gelingt ganz passabel.

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