Mystery-Thriller "Red Lights"
Allein mit Willenskraft verbogene Löffel, Poltergeister oder unglaubliche Vorausahnungen - das Feld unerklärlicher, paranormaler Phänomene ist weit, doch oft steckt auch Betrug dahinter. Das glauben auch zwei Wissenschaftler im Film "Red Lights" des aus Spanien stammende Regisseurs Rodrigo Cortes, der zuletzt für seinen Film "Buried - Lebendig begraben" viel Lob erhielt.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 16.8.2012
Es rumpelt seit Tagen im Haus, was ist das, was oder wer bringt hier Unruhe ins Gebälk, erschreckt die Menschen zu Tode? Ein Fall für die Uni-Professorin Dr. Matheson (Sigourney Weaver). Sie weiß, dass hinter den meisten paranormalen Phänomenen eine banale Erklärung steckt. Seit mehr als 30 Jahren ist Matheson den Hintergründen der Parapsychologie auf der Spur, mit ihrem übereifrigen Assistenten Buckely (Cillian Murphy) bildet sie eine Speerspitze gegen - vor allem kommerziell motivierte - Scharlatanerie. Die Situation spitzt sich zu, als der von Robert De Niro verkörperte Star unter den Hellsehern ein Comeback plant.
Fanatismus rules!
Das Paranormale ist - übrigens auch wie das Kino - ein Ort der Illusion. Neben dem Staunen muss man sich dem Glauben hingeben oder diesen verweigern. Gläubige gegen Skeptiker lautet das Match, das Rodrigo Cortés als Wettlauf der Weltbilder arrangiert. Beide Seiten entwickeln ihren Fanatismus, und, so Regisseur Cortès, beide Seiten wären sich auch ziemlich ähnlich in der Suche nach allem, was nur ihre eigenen Theorien bestätigen würde.
Cortès lässt die Kontrahenten fast wie in einem Western zu einem Duell antreten, das in einem finalen Showdown mündet. Dazwischen wird in den Persönlichkeitsprofilen der Figuren gebohrt, werden Zweifel geschürt, allzu einfache Schablonen von Gut und Böse ramponiert. Eine Spielwiese, um den Zuseher permanent auf eine falsche Spur zu führen.
Konventionelle Inszenierung
Sein etwas gekünsteltes Verwirrspiel kleidet Regisseur Cortès in eine konventionelle Inszenierung, der wirklich spektakuläre Zaubertricks weitgehend fehlen. Weil aber auch die spektakuläre Manipulation fehlt und die Spannung hält, schaut man dann doch gerne zu. Zum Spaßverderben beim nächsten Tischerlrücken reicht es ohnehin allemal.