Fall Rebasso: E-Mail brachte Polizei auf die Spur

Im Fall des ermordeten Wiener Wirtschaftsanwaltes Erich Rebasso hat jetzt erstmals die russische Polizei offiziell Stellung genommen. Den Tätern auf die Spur gekommen ist die Polizei durch eine E-Mail.

Mittagsjournal, 18.8.2012

Prozess in Russland

Die Verhafteten sind zwei vorbestrafte Männer im Alter von 30 und 35 Jahren aus der russischen Provinzstadt Kirow. Beide Männer waren erst kurz vor der Tat aus dem Gefängnis entlassen worden. Auf die Spur gekommen ist die Polizei den beiden durch eine E-Mail, in dem sie Lösegeld von der Familie des ermordeten Anwalts gefordert haben. Diese E-Mail konnte zurückverfolgt werden und hat dann zur Verhaftung durch eine russische Spezialeinheit auf einer Autobahnstation am Moskauer Stadtrand geführt. Dabei wurde auch ein dritter Mann festgenommen, ob auch er in den Fall verwickelt ist wollte die russische Polizei nicht bekannt geben.

Weitere Komplizen?

Vorerst sind die Männer nur wegen Entführung und Erpressung angeklagt, das dürfte allerdings damit zu tun haben, dass die Leiche Rebassos erst am Donnerstag gefunden wurde, die Vorwürfe dürften daher bald auf Mord ausgedehnt werden. Gemeinsam mit Interpol und der österreichischen Polizei werde jetzt geprüft, ob die Männer in Österreich Komplizen hatten und ob sie noch für andere Verbrechen in Europa verantwortlich sind. Aus österreichischen Behördenkreisen ist übrigens zu erfahren, dass die Zusammenarbeit mit der russischen Polizei sehr gut funktioniere. Eine Auslieferung der Verdächtigen ist nach russischem Recht praktisch ausgeschlossen, der Prozess dürfte daher in Russland stattfinden.