Aufregung über Cartoon in Straches Facebook

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache sorgt mit einem Eintrag auf seiner Facebook-Seite für Aufregung. Strache hatte am Wochenende eine Karikatur ins Netz gestellt, auf der ein Mann mit Hakennase zu sehen ist und der auf seinem Jacket Davidsterne trägt. Empörte Reaktionen kommen heute sowohl von politischer Seite als auch von der Israelitischen Kultusgemeinde. Die FPÖ weist Antisemitismus-Vorwürfe zurück.

Abendjournal, 20.8.2012

Tanja Geleckyj

"Das können wir uns nicht gefallen lassen"

Der FPÖ-Chef sei offenbar zu blauäugig gewesen, kritisiert Oskar Deutsch, Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde, Heinz-Christian Strache scharf. Offiziell wolle sich die FPÖ von der rechtsextremen-deutsch-nationalen Szene abgrenzen, übernehme aber deren Karikaturen bedenkenlos: "Das ist so wie der Stürmer war in den 30er- und 40er-Jahren, eine Karikatur die rein antisemitisch ist. Und das können wir uns ja nicht gefallen lassen in diesem Lande."

Als zutiefst menschenverachtend bezeichnet die SPÖ in einer Aussendung die ins Netz gestellte Karikatur. Von der ÖVP heißt es, es sei auffällig, dass es ausgerechnet bei Strache immer wieder zu Vorkommnissen aus fragwürdigen Dunstkreisen komme. Auch die Grünen bezeichnen die Karikatur als eindeutig antisemitisch. Die FPÖ weist alle Vorwürfe zurück.

Antisemitismus "bei uns nicht"

FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache reagierte noch am Sonntag mit einem Eintrag auf seiner Facebook-Seite: Ihm werde Antisemitismus unterstellt. FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky spricht heute von einer "inszenierten Aufregung". Man solle sich lieber darauf konzentrieren, wo tatsächlich Antisemitismus erkennbar sei, "bei uns nicht", so Vilimsky.

Trotzdem will der Anwalt Georg Zanger Klage einreichen wegen Verhetzung und Wiederbetätigung, berichtet der "Kurier". Man sehe dieser Klage gelassen entgegen, heißt es dazu von der FPÖ.