EU-Luftraum: Österreich hinkt nach

Die EU möchte langfristig einen einheitlichen und gemeinsamen Luftraum schaffen. Jetzt fordert die EU-Kommission alle Mitgliedsstaaten dazu auf, die Luftsicherheitsgebühren bis 2014 um 3,5 Prozent zu senken. Die österreichische Luftsicherheitsbehörde Austro Control ist mit 2,6 Prozent von diesem Ziel jedoch davon entfernt.

Morgenjournal, 25.08.2012

Kritik an Austro Control

Geert Sciot vom Verband der Europäischen Fluglinien (AEA) empört sich: "Österreich zählt zu jenen Ländern in Europa, die nicht an der Effizienz ihrer Flugsicherheitsbehörde arbeiten. Dieses Verhalten ist ein Grund, warum der gemeinsame europäische Luftraum nicht umgesetzt werden kann." Vor allem die Personalkosten bei der Austro Control seien ungerechtfertigt hoch, sagt der Sprecher des europäischen Fluglinienverbandes.

Diese Kritik weist Markus Pohanka von Austro Control vehement zurück. Österreich schneide mit einer Kostenreduktion von 2,6 Prozent wesentlich besser ab, als viele andere EU-Länder. Denn durchschnittlich werden die Gebühren nur um 2,2 Prozent reduziert. Frankreich, Großbritannien oder Deutschland schneiden noch wesentlich schlechter ab, sagt Pohanka. Markus Pohanka verweist zudem auf ein Schreiben der EU-Kommission, das auch dem ORF vorliegt. Darin attestiert EU-Transportkommissar Siim Kallas, dass der von Österreich beschlossene geänderte Leistungsplan und die zugehörigen Ziele mit den europäischen Zielen im Einklang stehen.

Projekt seit 13 Jahren geplant

Allerdings fordert die EU-Kommission Österreich dazu auf, in der nächsten Umsetzungsperiode einen noch größeren Beitrag zu leisten. Selbst wenn die Gebührenreduktion nur schleppend vorankommt, ist doch Dynamik in der Umsetzung des gemeinsamen europäischen Luftraums gekommen. Immerhin wird am Projekt "Single European Sky" seit 13 Jahren getüftelt. Das sieht vor, dass die Flugrouten innerhalb Europas verkürzt werden und damit grundsätzlich die Kosten gesenkt werden.