matrix - computer & neue medien

1. Hacktivismus. Oder wie man politische Nüsse mit einem Schraubenzieher knackt
Gestaltung: Sarah Kriesche

2. Freie Software. Gestaltung: Julia Gindl
Zum Ö1 Schwerpunkt "Open Innovation"

1. Hacking bedeutet entgegen vielen Vorurteilen nichts anderes als die Absicht von Technikenthusiasten, Systeme so zu verändern, dass sie neue Funktionen erfüllen und Dinge tun, für die die Geräte oder Programme ursprünglich nicht bestimmt waren.

Ausgestattet mit dem Wissen um technische Details und der Fähigkeit, Sicherheitslücken auszumachen, samt der Macht, in fremde Systeme eindringen zu können, bekommt das Hacking zunehmend eine politische Note. Denn auch Politik lässt sich in einer Art neuen Protests "hacken", wenn sich etwa in eine Demonstration Gegendemonstranten unerkannt einschleichen und die Forderungen der Demonstranten durch noch radikalere Plakate ins Absurde führen und damit zunichtemachen.

Hacktivisten setzen mit ihrer Form des Protests auf Regelverletzungen und eine neue Interpretation der Zeichen. Ihre Stärke liegt dabei vor allem in ihrer dezentralen Struktur und der spontanen Zusammenarbeit, die keine lange Planung, aber unmittelbare Aktionen zur Folge hat.

In den USA und Kanada gibt es bereits eigene Vorlesungen unter dem Titel "Hacking and Politics", wie Sarah Kriesche über die neue Form des Protests und der Bürgerbeteiligung berichtet.

2. Der orange-weiße Verkehrskegel, ein Fuchs, der sich an die blaue Weltkugel anschmiegt, und die Umrisse zweier Vögel auf hellblauem Hintergrund haben eine Gemeinsamkeit: Alle drei sind Signets von Softwareprogrammen: Sie symbolisieren den Mediaplayer VLC, den Internet-Browsers Firefox und das Büro-Arbeitsprogramms Open Office. Und alle drei Programme zählen zu freier Software. Freie Software ist oft Open Source. Das bedeutet, dass der Quellcode des Programms frei zur Verfügung steht und die Lizenz der Software das Weiterentwickeln und Verwenden für beliebige Zwecke erlaubt - im Gegensatz zu geschlossenen und kostenpflichtigen Programmen mit Lizenzverträgen und Kopiersperren, bei denen der Endnutzer vom Hersteller abhängig ist.
Abseits der technischen Details ist für viele Endnutzer ein Punkt wesentlich: die Programme stehen kostenlos im Netz zum Download bereit. Was freie Software abseits der Gratiskultur zu bieten hat, welche freie Software jeder User einfach im Alltag benutzen kann und was es für eine Band bedeutet, ein Album ausschließlich mit Hilfe von freier Software aufzunehmen, berichtet Julia Gindl.

Sendereihe

Gestaltung

  • Sarah Kriesche