Syrien: Flüchtlingszahlen steigen

Die Welle der Bürgerkriegs-Flüchtlinge aus Syrien hat einen neuen Höhepunkt erreicht. Mehr als 100.000 Menschen haben im August das Land verlassen. In dem jordanischen Flüchtlingslager Za´atri sind alleine in der letzten Augustwoche mehr als 10.000 Menschen angekommen.

Abendjournal, 4.9.2012

Katharina Wagner

17 Monate Bürgerkrieg

Sie flüchten vor Flugzeugangriffen, vor Granaten und Mörsern. Viele von ihnen sind bereits in Syrien von einer Stadt in die nächste geflüchtet, in der Hoffnung auf Schutz und Sicherheit. Doch nach 17 Monaten Bürgerkrieg in Syrien, ist die Situation der Zivilbevölkerung an einem Tiefpunkt angelangt. Die Grundversorgung ist in vielen Teilen des Landes zusammengebrochen, den Menschen bleibt nur noch eines, und zwar die Flucht, erzählt Yassir Hoj Mohammad: Die Preise für Nahrungsmittel sind stark gestiegen. In unserer Stadt gibt es nicht mehr. Auch keine medizinische Versorgung in den Spitälern. Wenn man dort eine verwundeten hinbringt, können die Ärzte nichts tun um ihn zu versorgen.

Über 200.000 sind geflohen

Laut dem UNO-Flüchtlingshilfswerk UNHCR sind allein im August 100.000 Menschen aus Syrien geflüchtet. Insgesamt haben schon mehr als 235.000 Syrer ihr Herkunftsland verlassen. Auch Mohammed ist einer von ihnen: Unsere Stadt ist von 13.000 Soldaten umzingelt. Eigentlich leben dort 50.000 Menschen, aber mehr als die Hälfte hat die Stadt schon verlassen.

Initiative des Roten Kreuzes

Hilfsorganisationen glauben aber, dass noch viel mehr Menschen aus Syrien geflohen sind. Viele von ihnen haben aber keinen Unterschlupf in einem der Flüchtlingslager in den Nachbarländern gefunden, sondern schlagen sich dort auf eigene Faust durch. Um die syrischen Zivilbevölkerung im Land weiter versorgen zu können, ist heute Peter Maurer, der Chef des internationalen Roten Kreuzes zu Gesprächen mit Bashar Al-Assad gereist. Solange die Hilfsorganisation sich neutral verhält, ist sie in Syrien willkommen, sagt der syrische Präsident Al Assad.

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