Meschar-Stiftung: Hohe Ausgaben

Geld zurück und weg mit der Stiftung. Das verlangt die 90 Jahre alte Wienerin Gertrud Meschar vom Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf (FPÖ). Im Ö1-"Mittagsjournal" hat sie auch Bilanzposten angesprochen, die ihr seltsam vorgekommen seien.

Abendjournal, 6.9.2012

"Habe ihm so vertraut"

Versorgt wollte sie werden. Nicht im Altersheim, sondern zu Hause, an der Alten Donau. Doch daraus wird wohl nichts, sagt Gertrud Meschar: "Wenn nichts da ist, kann ich nix kriegen." Sie verstehe nicht, warum ihr Vermögen weniger werde. Bei der Errichtung der Stiftung sei sie schlecht von FPÖ-Politiker Martin Graf beraten worden. Meschar erzählt: "Ich hab ihm so vertraut, vor allem, weil er auch Rechtsanwalt war. Da hab ich gedacht, er wird auch ehrlich sein." Auch seltsame Bilanzposten und Anschaffungen wären ihr aufgefallen.

Dass die Stiftungsausgaben sehr hoch sind, glaubt auch ihr Anwalt, Georg Zanger. Er warnt, dass die Stiftung in Wahrheit in einer ganz ernsten Situation sei. Inzwischen hat ihr Anwalt die Abberufung des Stiftungsprüfers beantragt und meint: "Alle Prüfungen sind nichtig, so einfach ist es."

Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Graf

Meschar fordert, dass ihre Stiftung aufgelöst wird. Für Hannes Füreder, Anwalt der Privatstiftung, ist das keine gute Idee. Er argumentiert, dass die Auflösung der Stiftung bis zu 25 Prozent Steuer koste. "Das kann man dem Stiftungsvermögen nicht zumuten", erklärt Füreder. In der Causa drohen dem ehemaligen Stiftungsvorstand, dem Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf, auch strafrechtliche Konsequenzen, denn die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Betrug.