Klares Signal der EZB

Die Ankündigung der EZB von schächelnden Euromitgliedsländern Staatsanleihen zu kaufen, haben die Investoren positiv aufgenommen. Wie erfolgreich die geplanten Anleihenkäufe wirklich sein werden, hängt auch davon ab, ob die betroffenen Staaten bereit sind, die dringenden Reformen umzusetzen.

Abendjournal, 6.9.2012

Investoren reagieren erfreut

Die EZB hat angekündigt, Staatsanleihen von Krisenstaaten zu kaufen, um damit die Zinsen auf Staatanleihen zu drücken. Sie versucht damit, Nervosität aus dem Markt zu nehmen. Die Investoren haben auf die Entscheidung der Europäischen Zentralbank positiv reagiert. Seit Wochen haben die Investoren auf ein klares Signal der EZB gewartet und jede Meldung auf die Goldwaage gelegt. Jetzt ist die Erleichterung groß – denn mit den neuerlichen Anleihekäufen signalisiert die EZB, dass sie die Euro-Zone um jeden Preis retten will. Und das kommt bei den Investoren natürlich gut an, das heißt, sie kaufen wieder und die Kurse steigen.

EZB-Hilfe an Auflagen gebunden

Das Szenario von einem Auseinanderbrechen der Eurozone ist zumindest vorerst einmal gebannt. Denn wenn die EZB unbegrenzt Staatsanleihen von verschuldeten Ländern kaufen kann, müssen diese Länder weniger für Kredite zahlen und schlittern nicht so leicht in Pleite. Soweit die Theorie. In der Praxis sind die EZB-Hilfen aber an strenge Auflagen gebunden – das heißt, die Krisenstaaten müssen unter den Euro-Rettungsschirm schlüpfen und dringend notwendige Reformen umsetzen. Und das wird vielen Staaten nicht so leicht fallen. Außerdem fürchten viele Kritiker nach wie vor, dass die EZB sich zu sehr in die Politik einmischt und damit ihre unabhängige Rolle verliert.