Zuhören ist für mich auch ein Sich-Sammeln
Gerlinde Tamerl, Pressesprecherin
Ich bin mit Ö1 aufgewachsen, in meinem Elternhaus wurde der Sender immer gehört, vor allem die Nachrichtensendungen in englischer und französischer Sprache. Als Kind beeindruckte mich die Eleganz des Französischen. Heute lese ich mit Begeisterung fremdsprachige Texte.
27. April 2017, 15:40
"Sprache ist unsere zweite Luft", sagte der Schweizer Literaturkritiker Peter von Matt einmal und: "Über das Reden, hörend und antwortend, kommen wir erst wirklich auf die Welt." Dieses Zitat spiegelt meine Vorliebe für Ö1 sehr gut wider. Ich höre gerne zu, das ist ein sehr bereichernder Prozess, der eigene Antworten auf den Weg bringt.
In meiner ersten eigenen Wohnung fiel mir auf, dass ich zwar gut ohne einen Fernseher auskomme, nicht jedoch ohne Radio. Daran hat sich wenig geändert, immer noch ist mein Tagesablauf sehr stark von Ö1 beeinflusst. So beginnt mein Tag oft mit dem "Pasticcio". Wichtig sind für mich natürlich die Nachrichtensendungen, auch "Betrifft: Geschichte" höre ich oft, und bin ich zu Fuß unterwegs, höre ich am iPhone Radio, lasse mich dabei gern von neuen Themen überraschen. Kürzlich hörte ich eine Sendung, die sich mit den Arbeitsbedingungen von DJs befasst. Von der DJ-Szene zur Klassischen Musik, auf die Mischung kommt es an, wahrscheinlich ist es das, was mich zur Ö1 Hörerin macht.
Zudem erscheinen mir Ö1 Sendungen manchmal als eine Art Fortsetzung des Vorlesens, das ich schon in der Kindheit sehr mochte. Da ich ständig mit Büchern zu tun habe, bietet Ö1 mir eine Möglichkeit, mich einschlägig zu informieren. Welche Bücher wählt Peter Zimmermann beispielsweise für "Ex libris" aus, wie gestaltet Robert Weichinger die "Literarische Soiree"? Auf den Punkt gebracht: Ö1 ist fokussiert, strukturiert, es bringt für mich alle relevanten Themenbereiche und bedient nicht, wie viele andere Radiosender, die Zerstreutheitsmechanismen unserer Zeit, die sich oft in bloßem Gequatsche zeigen. Salopp formuliert: Wenn jemand mit mir redet, dann soll er mir bitte etwas G'scheites sagen. Das tut Ö1.
Service
gehört.gesehen - Lukas Beck fotografiert Ö1 Hörerinnen und Hörer
Lukas Beck