"Best of Austria": Architektur-Highlights

8. April 2017, 21:58

Qualität durch Breite

Es gibt große und kleine Architekturpreise, 85 allein in Österreich, vom großen österreichischen Staatspreis bis zu Preisen, die jüngere Architekten auszeichnen. Thematische Preise wie den Alu- oder Natursteinpreis bis zu regional eingeschränkten oder internationalen Auszeichnungen. Man sieht: Österreichische Architektur ist ein Exportartikel. "Diese Breite ist in meinen Augen die Qualität dieses Buches", meint Barbara Feller, die Herausgeberin des Buches.

Beim Durchblättern des Bildbandes stechen ins Auge: eine waghalsige Aussichtsplattform, die sich über den Stubaier Gletscher schiebt, eine kleine Eremitage im Pinzgau oder ein streng geschnittenes Einfamilienhaus in schwarz.

Schwarze Gerbung und Ochsenblut

Aber vor allem Holz liegt als Baustoff im Trend. Mit Holz wird viel experimentiert, sagt Architekt Tom Lechner, dessen mit schwarzes Einfamilienhaus im Vorjahr als das beste Haus 2011 ausgezeichnet wurde: "Früher hat man bei den Bauernhöfen die Fassade gegerbt. Das war zunächst eine charakterlose Farbe, aber wenn man den Vorgang mehrmals wiederholt hat, dann hat man eine tiefschwarze Farbe bekommen." Auch Much Untertrifaller experimentiert mit Beschichtungen der Außenhaut. Vorbild: alte Bregenzer Bauernhäuser, die früher mit Ochsenblut getränkt wurden.

Besonders bei kleinen Bauaufgaben treffen die Architekten oft auf engagierte Bauherren, die experimentierfreudig sind und dann für ihren Wagemut auch mit dem Bauherrenpreis ausgezeichnet werden. Der nächste Bauherrenpreis wird übrigens schon am 5. Oktober vergeben. Der große, der von der Zentralvereinigung der Architekten und Ingenieurskonsulenten österreichweit ausgelobt wird.