Österreichs Schulden steigen weiter

Die österreichiche Staatsverschuldung steigt weiter an - allein im zweiten Quartal des heurigen Jahres um sechs Milliarden Euro, im ersten Halbjahr waren es in Summe 11 Milliarden. Die Schuldenquote liegt damit auf über 75 Prozent der Wirtschaftsleistung, die sogenannte Maastricht-Grenze liegt bei 60 Prozent.

Mittagsjournal, 28.9.2012

Bund ließ Berg wachsen

229 Milliarden Euro groß ist der Schuldenberg der Republik per Ende Juni 2012. Das hat die Statistik Austria berechnet und heute veröffentlicht. Das sind 15 Milliarden mehr als vor einem Jahr und elf Milliarden mehr seit Jahresbeginn. Der Löwenanteil des wachsenden Schuldenbergs geht auf den Bund zurück, leicht gestiegen sind die Schulden der Gemeinden. Einen geringfügigen Rückgang der Verschuldung melden die Länder und die Sozialversicherungsträger.

Verweis auf zweite Jahreshälfte

Die Schuldenquote der Republik liegt zum Halbjahr mit über 75 Prozent über dem Ziel für das gesamte Jahr. Aus dem Finanzministerium heißt es dazu, dass im ersten Halbjahr besonders viele Anleihen fällig und refinanziert worden seien, die Schuldenquote werde im zweiten Halbjahr wieder sinken. Laut Finanzministerium werden die Budgetziele für 2012 eingehalten - und die lauten: 9,2 Milliarden Euro Defizit und eine Schuldenquote von 74,4 Prozent im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung. Erst in zwei Jahren soll diese Quote wieder sinken und in vier Jahren bei 70 Prozent liegen - zehn Prozentpunkte über dem Maastrichtkriterium.

Budget weiterhin nicht ausgeglichen

Der Schuldenberg wird noch bis ins Jahr 2016 weiter steigen. Erst dann nämlich ist - wenn der Plan hält - ein ausgeglichenes Budget vorgesehen, erst dann sollen die Ausgaben des Staates die Einnahmen nicht übersteigen.