Anklagen gegen Ex-Telekom-Vorstände

Die Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen drei frühere Telekom-Vorstände erhoben. Heinz Sundt, Rudolf Fischer und Stefano Colombo werden Kursmanipulationen vorgeworfen. Der Aktienhändler Johann Wanovits soll im Auftrag der drei Aktien gekauft haben, um den Kurs zu steigern und den Telekom-Managern so zu Bonuszahlungen zu verhelfen.

Abendjournal, 3.10.2012

Vorwurf: Manipulierter Aktienkurs

Im Februar 2004 soll das Aktien-Paket im Auftrag der Ex-Telekom-Vorstände angekauft worden sein. Profitiert von den Kursmanipulationen haben rund 100 Führungskräfte des Unternehmens, sagt Thomas Vescei von der Staatsanwaltschaft Wien. Durch den Ankauf des Aktienpaketes sei es zum Anstieg des Aktienkurses gekommen und in der Folge zur Auszahlung einer Provision von neun Millionen Euro an verantwortungsträger des Unternehmens.

Der Bonus stand den Managern nur ab einem bestimmten Kurs der Aktie zu. Besonders profitiert von diesem Bonusprogramm haben die jetzt angeklagten Ex-Vorstände, so die Staatsanwaltschaft. Für den angeklagten Rudolf Fischer hat sein Anwalt darauf verwiesen, dass auch bei einem nicht manipulierten Aktienkurs die Prämien fällig gewesen wären, weil es zunächst eine Manipulation nach unten von dritter Seite gegeben habe.

Noch nicht rechtskräftig

Der Broker Johann Wanovits soll als Gegenleistung 1,5 Millionen Euro bekommen haben. Sein Anwalt hat die Vorwürfe ebenfalls zurückgewiesen, sein Mandant habe kein strafbares Verhalten gesetzt, sondern ein börsenübliches Geschäft durchgeführt, heißt es in einer Aussendung. Der Vorwurf der Anklage lautet Untreue.

Die Anklage ist noch nicht rechtskräftig, da die Angeklagten innerhalb von 14 Tagen Einspruch dagegen einlegen können. Kommt der Fall vor Gericht, drohen den Ex-Managern Haftstrafen von bis zu zehn Jahren. Für alle gilt die Unschuldsvermutung.