Troika verlässt Athen

Die Inspektoren von Währungsfonds, EU und Zentralbank waren bis gestern Abend in Athen, um die Verhandlungen mit der Regierung zu führen. Die Aussagen der Inspektoren sind aber noch recht schwammig.

Morgenjournal, 18.10.2012

In den Kernfragen herrsche Einigkeit, steht in einer Mitteilung. Es gehe dabei um Maßnahmen, mit denen Wachstum, Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit wieder hergestellt werden könnten. Auch sei es um eine sozial ausgewogene Steuerpolitik gegangen. Offene Fragen, gerade im Streit um die Arbeitsmarktreformen, sollen in den nächsten Tagen geklärt werden.

Die Regierung steht unter Druck - die Proteste der Menschen halten an und mehr schnell denn langsam geht ihr das Geld aus. Für Griechenland hängt das finanzeile Überleben vom Wohl und Wehe des Troika Berichts ab, der dann im November erwartet wird. Ist die Auszahlung der nächsten Hilfstranche wahrscheinlicher geworden?

Das sieht - Stand heute - so aus. Auch wenn die Regierung nicht alle zugesicherten Reformen umgesetzt hat - in den kommenden Wochen dürften die nächsten gut 30 Milliarden Euro aus dem bestehenden Hilfspaket überwiesen werden.

Auch die Lage Griechenlands hat Zypern in schwere Turbulenzen manövriert. Wie steht es da um den Konsolidierungskurs?

Mehr schlecht als recht. Die Kreditwürdigkeit des aktuellen EU Vorsitzlandes sinkt weiter und nähert sich langsam dem rotem, dem Hochrisikobereich. Derzeit zahlt das Land auf langfristige Anleihen deutlich mehr als zehn Prozent, etwa sechs Mal mehr als Österreich. Und Zypern muss sich refinanzieren bzw. helfen lassen, weil im nächsten Jahr milliardenschwere Anleihen fällig werden.