Putin fährt weniger Auto

In Moskau versucht Präsident Wladimir Putin die unzufriedenen Bürger mit unkonventionellen Methoden für sich einzustimmen. In Zukunft will er weniger mit dem Auto in der Stadt unterwegs sein. Der berüchtigte Putin-Konvoi führt nämlich regelmäßig zum Verkehrskollaps.

Abendjournal, 18.10.2012

Amtgeschäfte per Hubschrauber

So klingt es, wenn Wladimir Putin durch Moskau fährt: Ein Hupkonzert unzufriedener Autofahrer. Eine halbe Stunde vor der Durchfahrt von Putins Konvoi werden die Routen großräumig gesperrt, auch Autobahnen und sogar die Brücken über die Straßen, über die Putins Konvoi fährt. In der Millionenstadt Moskau, deren Straßennetz ohnehin vollständig überlastet ist, führt das regelmäßig zum Verkehrskollaps und stundenlangen Wartezeiten. Früher haben die Moskauer das stillschweigend erduldet, doch seit der Protestbewegung des letzten Winters bringen die Lenker ihren Zorn immer öfter lautstark zum Ausdruck. Putin hat deshalb angekündigt, nicht mehr täglich von seiner Residenz am Stadtrand in den Kreml zu fahren, um den Verkehr so zu entlasten. Und Premier Dmitri Medwedew will seine Amtsgeschäfte in der Stadt in Zukunft überhaupt per Hubschrauber erledigen.