Steinbrück stellt Nebeneinkünfte ins Internet

Der deutsche SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück setzt nach Kritik an seinen Nebenverdiensten auf Transparenz. Steinbrück hat seine Einkünfte aus Vortragshonoraren wie angekündigt ins Internet gestellt. Dem zufolge nahm der frühere Finanzminister von 2009 bis Mitte Juli 2012 insgesamt 1,25 Millionen Euro ein.

Mittagsjournal, 30.10.2012

15.000 Euro pro Vortrag

Der Aufstellung zufolge erhielt Steinbrück 2009 für sechs Vorträge jeweils 15.000 Euro, insgesamt also 90.000 Euro. 2010 erhielt der SPD-Bundestagsabgeordnete für 41 Vorträge Honorare zwischen tausend und 15.000 Euro im Gesamtvolumen von 551.722 Euro. 2011 waren es dann 32 Vorträge für Honorare zwischen 1600 und 25.000 Euro, insgesamt 460.100 Euro. Von Januar bis zum 12. Juli 2012 kamen noch einmal für zehn Vorträge a 15.000 Euro insgesamt 150.000 Euro zusammen. Die Zusammenstellung ist auf den Seiten http://www.spd.de und http://www.peer-steinbrueck.de einsehbar.

Steinbrück verteidigt sich

In einer Pressekonferenz hat Steinbrück sein Millionen-Honorar für Reden verteidigt und Versäumnisse bei der Offenlegung eingeräumt. Es sei aber ein "absurder Verdacht, dass ich in eine Abhängigkeit hätte geraten können", sagte der frühere Finanzminister am Dienstag in Berlin. Der 65-Jährige räumte ein, zwei Vorträge nicht ordnungsgemäß offengelegt zu haben. Auf die Frage, warum dies geschehen sei, sagte er: "Nachlässigkeit von mir, ich habe es einfach verschwitzt." Er habe dies nachgeholt.

Steinbrück wies auch Vorwürfe zurück, durch seine Vorträge und Reden habe seine Tätigkeit als Abgeordneter gelitten. Außerdem haber er auch Vorträge unentgeltlich an Schulen, Universitäten, Vereinen oder bei gemeinnützigen Veranstaltungen gehalten. In mehreren Fällen habe er zudem Honorar gespendet. (Text: APA, Red.)