Arbeitslosigkeit: Österreich als "Insel"

Die Arbeitslosigkeit in der Eurozone ist so hoch wie nie. Fast 18,5 Millionen Menschen haben keinen Job. Während die Situation auf dem Arbeitsmarkt vor allem in Spanien und Griechenland dramatisch ist, schaut es in Österreich besser aus. Österreich hat die niedrigste Arbeitslosenquote im gesamten EU-Raum und die niedrigste Jugendarbeitslosigkeit.

Morgenjournal, 2.11.2012

Leiharbeiter trfftt es als erste

Zu Jahresbeginn haben vor allem Leiharbeitskräfte zu spüren begonnen, dass die Aufträge in der Industrie ausgeblieben sind - bei den Leiharbeitern wirkt sich die schwächere Konjunktur meistens zuerst aus. 384.300 Menschen hatten im Jänner keine Arbeit, fast jeder Sechste davon hat unterdessen an einer Schulung teilgenommen. Die Arbeitslosenquote war schon zu Jahresbeginn die niedrigste in der EU.

Die Tatsache, dass viele Menschen auf Arbeitssuche in Schulungen und Weiterbildungen unterkommen und dass insgesamt mehr Arbeitsplätze zur Verfügung stehen, also die Beschäftigung hoch war, hat die Situation lange erleichtert. Bis August ist demnach auch die Arbeitslosigkeit in Österreich stets gesunken, dann gab es erstmals wieder einen leichten Anstieg. Und es waren wieder die Leiharbeiter, die es getroffen hat - mit einem Anstieg von fast acht Prozent.

Im September waren 295.000 Menschen ohne Arbeit, fast ein Viertel davon in Schulungen. Ausländische Arbeitskräfte, Menschen über 50 und Jugendliche gehören zu denen, die es am öftesten trifft. Und die Männerarbeitslosigkeit ist stärker gestiegen als die der Frauen - weil Männer eher in Branchen arbeiten, die die schwache Konjunktur besonders trifft, also etwa in der Industrie und Baubranche.