Air Berlin klagt Flughafenbetreiber

Das Planungs- und Baudebakel um den neuen Flughafen Berlins setzt sich nun auch im Gerichtssaal fort. Air Berlin, die zweitgrößte deutsche Fluglinie, will die Berliner Flughafengesellschaft klagen. Air Berlin wollte auf dem neuen Berliner Flughafen ein großes Drehkreuz einrichten und muss nun weiter mit dem bisherigen Flughafen Tegel das Auslangen finden.

Abendjournal, 6.11.2012

Schaden in zweistelliger Millionenhöhe

Einigungsgespräche sind fruchtlos verlaufen, jetzt geht die Kontroverse auf dem Rechtsweg weiter. Weil der neue Flughafen von Berlin nicht rechtzeitig fertig geworden ist, sei seiner Gesellschaft ein Schaden in zweistelliger Millionenhöhe entstanden, argumentiert Air- Berlin- Chef Hartmut Mehdorn. Und diesen Schaden will er nun vor dem zuständigen Landgericht Potsdam einklagen.

Vorwürfe von allen Seiten

Damit haben die Berliner Flughafenbetreiber eine Sorge mehr. Seit sie nur drei Wochen vor der für Juni geplanten Eröffnung zugeben mussten, dass der neue Flughafen nicht fertig wird, hagelt es Vorwürfe gegen sie. Von schlechter Planung und Abwicklung des Projekts ist die Rede.

Mehrere pochen auf Schadenersatz

Nicht nur Air Berlin hatte fix mit der Fertigstellung des neuen Flughafens gerechnet und schon vorsorglich mehr Geschäft nach Berlin verlagert. Auch viele andere Wirtschaftstreibende, die am neuen Flughafen Geschäfte und Lokale eingerichtet haben, pochen auf Schadenersatz. Als erstes Unternehmen aus der Reihe der Geschädigten zieht nun Air Berlin vor Gericht. Sollte die Fluggesellschaft Erfolg haben, sind weitere Klagen schon vorprogrammiert. Und der Flughafen soll jetzt im Oktober des nächsten Jahres eröffnen, vorausgesetzt, es läuft von nun an alles nach Plan.