Lohnsteueraufkommen 2011: Plus sechs Prozent

Das Lohnsteueraufkommen ist im Vorjahr deutlich angestiegen - und zwar um sechs Prozent gegenüber dem Jahr 2010. Damals betrug die Steigerung im Jahresvergleich nur 3,9 Prozent. Das geht aus der am Donnerstag vorgestellten Lohnsteuerstatistik der Statistik Austria hervor.

Mittagsjournal, 8.11.2012

Krise hin oder her - ganz schlecht kann es der österreichischen Wirtschaft im Vorjahr nicht gegangen sein. Das zeigt zumindest ein Blick auf die Steuereinnahmen. 23 Milliarden Euro an Lohnsteuer haben die Beschäftigten in Österreich im Vorjahr an Lohnsteuer gezahlt. Interessant ist die Verteilung: 150.000 Spitzenverdiener zahlen die Hälfte der Lohnsteuer, 4 Millionen Menschen die andere Hälfte. Und zweieinhalb Millionen Menschen verdienen hingegen so wenig, dass sie gar keine Lohnsteuer bezahlen.

Steuerreform 2009

Im Vorjahr hat es durch die gute wirtschaftliche Lage einen neuen Beschäftigungsrekord gegeben. Das hat zwei positive Effekte gehabt, sagt der Generaldirektor der Statistik Austria, Konrad Pesendorfer: die Anzahl der Lohnsteuerpflichtigen sei um zwei Prozent gestiegen, gleichzeitig auch die Bruttobezüge um 3,6 Prozent. Beides habe dazu beigetragen, dass es Lohnsteuermehreinnahmen um sechs Prozent gab, so Pesendorfer.

Der Staat hat im Vorjahr 23 Milliarden Euro an Lohnsteuer kassiert, das ist so viel wie vor der Finanzkrise 2008. Insgesamt waren im Vorjahr sechseinhalb Millionen Menschen lohnsteuerpflichtig. Um die unteren Einkommensschichten zu entlasten, hat die Regierung 2009 eine Steuerreform gemacht. Diese wirke nachhaltig, sagt Pesendorfer: 2,5 Millionen Menschen würden keine Steuern zahlen – 150.000 zahlen dagegen den Spitzensteuersatz.

Männer bleiben Hauptverdiener

Auch wenn in Österreich nur 150.000 Menschen zu den Spitzenverdienern zählen, so bezahlen sie in absoluten Beträgen aber fast die Hälfte des gesamten Lohnsteueraufkommens von 23 Milliarden Euro. Die andere Hälfte bezahlt somit die breite Masse von rund 4 Millionen Steuerpflichtigen.

Männer bezahlen mehr Lohnsteuer als Frauen, das heißt, sie verdienen nach wie vor deutlich mehr, so Pesendorfer. 77 Prozent der Lohnsteuerpflichtigen verdienen weniger als 40.000 Euro brutto im Jahr, der Anteil der Frauen liegt bei 86 Prozent.

Nach Branchen aufgeschlüsselt kann man insbesondere im Energiesektor sowie im Finanz-und Versicherungsbereich gut verdienen. Wenig verdient man hingegen laut Statistik im Tourismus- und Gastgewerbe. Das liegt auch daran, dass es dort die wenigsten ganzjährigen Vollzeit-Jobs gibt.