Beqe Cufaj: "projekt@party"

Beqë Cufaj ist ein kritischer Beobachter der politischen Entwicklungen im Kosovo. "Kosova - Rückkehr in ein verwüstetes Land" hatte Beqe Cufaj anno 2000 einen Essayband betitelt, vor sieben Jahren erschien der Roman "Glanz der Fremde". Jetzt hat Beqë Cufaj einen zweiten Roman herausgebracht: „Projekt@party“ hat er gestern Abend in der Wiener Hauptbücherei präsentiert.

Morgenjournal, 14.11.2012

Die Tochter ist gestorben, die Ehe zerbrochen - aus eine Lebenskrise heraus schickt Beqe Cufaj einen deutschen Uniprofessor in ein vom Bürgerkrieg zerrüttetes namenloses Land - markiert mit dem Kürzel "da unten" und "da unten" soll er als Uno-Mitarbeiter mithelfen, das Schulwesen neu aufzubauen.

Es sind Idealisten und Zyniker, Alkoholiker und Abenteurer, die den Roman "Projekt@party" bevölkern, Neo-Kolonialisten, die zwischen Hilfsprojekten und Partys pendeln: "naiv, bis es wehtut". Von hilflosen Helfern spricht Beqe Cufaj, von katastrophalen Fehlplanungen, einem System ohne System und von korrupten Strukturen vor Ort.

Die Menschen "da unten" müssen ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen, das ist die Botschaft dieses Romans. Im Kosovo wurde der erste Schritt bereits getan - mit der vollen Souveränität, die die Republik vor zwei Monaten erlangt hat. Ein Grund zum Feiern, sagt Beqe Cufaj.

Service

Beqe Cufaj, "project@party", aus dem Albanischen übersetzt von Joachim Röhm, Verlag Secession