Zehn Minuten Bewegung: Positive Reaktionen

Prinzipiell sind alle politischen Parteien für eine tägliche Turnstunde an den Schulen. Aber es ist nicht immer leicht, die Turnstunde in die Lehrpläne einzufügen und mitunter fehlt es an Turnsälen. Elternvertretern haben heute im Morgenjournal vorgeschlagen, statt einer Stunde am Stück zu turnen, kürzere Bewegungseinheiten abzuhalten, etwa alle zwei Stunden zehn Minuten lang. Die Sportsprecher der Regierungsparteien halten das für eine gute Idee.

Mittagsjournal, 22.11.2012

Sportsprecher dafür

Alles, was die Kinder dazu bringt, sich zu bewegen, sei zu begrüßen, sagt Hermann Krist, Sportsprecher der SPÖ. Die "tägliche Turnstunde" sei ein verknappte Botschaft, gemeint sei damit ohnehin die tägliche Bewegung. Zehn Minuten Bewegungseinheiten alle zwei Stunden - auch Johannes Schmuckenschlager, Sportsprecher der ÖVP, hält das für eine gute Idee und immerhin einen Anfang. Wenn öfter und kürzer geturnt wird, dann sei das nicht nur für den Körper gut, sondern fördere auch die Aufmerksamkeit, so Schmuckenschlager.

Zehn Turnminuten mehrmals am Tag - das ließe sich relativ schnell und unkompliziert umsetzen, sagt SPÖ-Sportsprecher Krist. Denn da gehe es nicht um Reckturnen oder Kastenspringen, sondern darum, die Kinder zu motivieren und den Spaß an der Bewegung zu wecken. Dazu brauche man keine Turnsaal, das gehe mit kreativen Ideen auch in der Schulklasse.

Gelebte Vorbilder

Eine Schule, wo solchen kürzeren Turneinheiten bereits eingeführt sind, ist das Gymnasium Zehnergasse in Wiener Neustadt in Niederösterreich. Direktor Werner Schwarz erklärt, wie genau das funktioniert: "Wir bitten die Lehrer, den Fachunterricht für sechs bis zwölf Minuten zu unterbrechen, um Bewegung mit den Schülern zu machen, uns zwar koordinativ herausfordernde Bewegungsübungen. Es wird aufgestanden, die Schüler lachen und bewegen sich gemeinsam. Danach können sie sich wieder gut konzentrieren und weiterlernen. Die Turn-Unterbrechungen werden vorher mit der Lehrkraft vereinbart. Durchgeführt werden die Übungen von speziell geschulten Lehrern und Oberstufen-Schülern, so Schwarz.

Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) wollte zu diesem Thema heute kein Interview geben. Über ihren Sprecher lässt sie ausrichten, alle konstruktiven Vorschläge würden in die Diskussion aufgenommen und geprüft.