Ägypten: Protest gegen Mursi wächst
In Ägypten haben in der Nacht wieder Zehntausende Menschen gegen Präsident Mohammed Mursi demonstriert. In Kairo auf dem Tahrir-Platz war es die größte Kundgebung seit der Revolution. Die sonst zersplitterte Opposition zeigte sich einig gegen die Machtansprüche Mursis, der seine Entscheidungen über das Gesetz stellen will.
8. April 2017, 21:58
Morgenjournal, 28.11.2012
Gegen Alleinherrschaft der Muslimbrüder
Der Tahrir-Platz ist zum Bersten voll, in der Mitte das Zeltlager des Widerstandes, rundherum Zehntausende Menschen, darunter viele Jugendliche. Es ist eine eindrucksvolle Demonstration derer, die eine Alleinherrschaft der Muslimbrüder verhindern wollen. Mehrere Oppositionsführer verschiedener Gruppen marschierten Arm in Arm. Sie protestieren gegen Präsident Mursis Dekret, wonach seine Entscheidungen unanfechtbar sind. Unter den Protestierenden sind auch Richter in ihren Roben. "Wir haben Mubarak abgesetzt, weil er ein Diktator war. Jetzt haben wir jemanden, der noch mehr will, er will über dem Gesetz stehen." Am Abend vor der Großdemonstration gab es Zusammenstöße vor der US-Botschaft. Steine und Tränengas flogen, ein Mann kam ums Leben, nachdem er das Gas eingeatmet hatte. Auch in anderen Städten gab es Verletzte.
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