Klimagipfel: Berlakovich will Kyoto-Fortsetzung

Bei der UN-Klimakonferenz in Doha beginnt die heiße Phase der Verhandlungen. Für die österreichische Regierung reist Umweltminister Nikolaus Berlakovich (ÖVP) heute zur UN-Klimakonferenz nach Doha. Berlakovich drängt auf eine Fortsetzung des Kyoto-Protokolls und hofft auf einen weltweiten Klimaschutzvertrag in der Zukunft.

Morgenjournal, 3.12.2012

Umweltminister Nikolaus Berlakovich im Interview mit Barbara Battisti

Zweite Kyoto-Periode

Auch er teile die nicht sehr hohen internationalen Erwartungen an den Klimagipfel, so Berlakovich im Ö1-Interview. Aber man müsse den steinigen Weg zu einem Weltklimaschutzvertrag gehen. Berlakovich drängt auf eine Fortsetzung des Kyoto-Protokolls und hofft auf einen weltweiten Klimaschutzvertrag in der Zukunft. Österreich und die EU-Staaten hätten eine gemeinsame, abgestimmte Position, so Berklakovich. Und besonders die Entwicklungsländer setzten auf die EU, damit eine weitere Kyoto-Verpflichtungsperiode beschlossen wird. "Und das sind wir bereit auch zu tun", so der Minister.

Kein Klimasünder

Österreich hat seine Kyoto-Ziele zwar deutlich verfehlt, sich aber über die Beteiligungen an Klimaschutzmaßnahmen im Ausland freigekauft und dafür mehr als 600 Millionen Euro ausgegeben. Berlakovich wehrt sich dagegen, dass Österreich deshalb als Klimasünder bezeichnet wird. Er gibt zwar zu, dass in der Vergangenheit zu wenig für den Klimaschutz gemacht worden sei. Daher erreiche Österreich die Ziele in den Bereichen Wirtschaft, Raum wäre und Verkehr nicht. "Daher muss vor allem in diesen Sektoren künftig mehr gemacht werden."

Thermische Sanierung ausweiten

Berlakovich verteidigt auch die Reform der Pendlerpauschale, die 110 Millionen Euro zusätzlich kostet - mehr als die Ausgaben Österreichs für thermische Sanierung. Die Förderung der thermischen Sanierung werde nicht gekürzt - im Gegenteil, sie sei nicht voll ausgenutzt worden. Daher arbeite man nun an einer Ausweitung des Nutzerkreises.