Handel: Lohnrunde bringt knapp 3 Prozent

So hart wie diesmal sind die Verhandlungen um eine Gehaltserhöhung für die Beschäftigten im Handel schon lange nicht mehr gewesen. Insgesamt hat es sechs Runden mit stundenlangen Verhandlungen und Protestmaßnahmen der Gewerkschaft gebraucht, bis man sich auf 2,98 Prozent Gehaltserhöhung für nächstes Jahr geeinigt hat.

Morgenjournal, 6.12.2012

"Echte Drei" oder 2,98 Prozent?

Es wird eine einheitliche Gehaltserhöhung für alle rund 520.000 Beschäftigten im Handel geben und nicht wie zuletzt überlegt, nach Einkommen gestaffelt. Geeinigt haben sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer schließlich auf eine Erhöhung um 2,98 Prozent, lediglich Lehrlinge bekommen etwas mehr. Gewerkschafts-Chefverhandler Manfred Wolf ist damit zufrieden und sagt: "Der Abschluss ist so gestaltet, dass es einen "echten Dreier" für ungefähr 90 Prozent der Beschäftigten und für Lehrlinge 3,1 Prozent gibt." Rechnerisch kommt die Gewerkschaft auf drei Prozent, weil die Gehaltserhöhung jeweils auf volle Euro aufgerundet wird. Auch der Verhandlungsleiter der Arbeitgeber, Peter Buchmüller, ist, hörbar heiser von den vielen Gesprächen, zufrieden: "Für mich steht die Zahl 2,98. Das war mein Ziel, das Ziel ist erreicht. Wenn die Gewerkschaft das so formuliert, ist es ihre Sache."

"Verkraftbarer" Abschluss

In Summe wird die Arbeitgeber die Gehaltsrunde rund 500 Millionen Euro kosten. Das müsse erst einmal erwirtschaftet werden, sagt Buchmüller: "Ich hoffe, die wirtschaftliche Lage verändert sich nicht stark. Dann ist das verkraftbar."

Für ihn hat sich das hart bleiben in fünf Verhandlungsrunden ausgezahlt. Auch die Gewerkschaft sieht sich in ihrem harten Kurs mit Protestmaßnahmen bestätigt. "Alles, was wir getan haben, wurde am Ende mit einem ordentlichen Abschluss für die Beschäftigten belohnt", meint Wolf.

Für die rund 130.000 Handelsarbeiter ist derselbe Abschluss erreicht worden.

Übersicht

  • Handel